von 26.01.2011

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Abenteuer, Spaß und ein nachhaltiger Umgang mit der Natur: Für den Verein Outdoor Links gehört das zusammen (Foto: gego2605/flickr.com)

Wandern, Kanufahren, Skifahren: Als Ausgleich zum stressigen Alltag zieht es immer mehr Menschen in die Natur. Überall werden Nordic-Walking-Rundwege beschildert, Kletterparks gebaut und Mountainbike-Strecken ausgewiesen. Der Outdoorsport boomt, schließlich ist er eines der letzten Abenteuer, die uns noch geblieben sind.

Solange die Freizeitsportler sich in den erschlossenen Bereichen austoben, sind diese Sportarten – abgesehen vom Skifahren – relativ umweltfreundlich. Man braucht dazu weder Strom noch Benzin oder Sporthallen, die beheizt werden müssten. Problematisch wird es allerdings, wenn sich die Menschen uninformiert abseits der Anlagen bewegen, denn dann zertrampeln sie Pflanzen oder schrecken Tiere auf.

„Die Mehrheit betreibt den Sport nicht organisiert über einen Verein und weiß deshalb zu wenig über das richtige Verhalten in der Natur“, erklärt Alexandra Albert, Vorstandsmitglied im Verein Outdoor Links e.V., der sich unter anderem für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur im Outdoorsport einsetzt. Deshalb versucht der Verein auch, die Menschen zu informieren und darauf aufmerksam zu machen, wie sie ihren Sport umweltfreundlicher gestalten können.

In den Sportvereinen seien die Übungsleiter zwar entsprechend geschult, würden aber die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz nicht immer ansprechen, weil sie so ernst klängen, berichtet Albert. „Nachhaltigkeit muss auch Spaß machen. Es geht nicht darum, zum Müsli-Mann mit langen Haaren zu werden und nur noch Jute zu tragen“, findet sie. Man solle vielmehr darauf achten, den Sport in den Bereichen, in denen es möglich ist, nachhaltig zu gestalten.

Um die Aufmerksamkeit auf diesen Aspekt zu lenken, war Outdoor Links schon auf verschiedenen Messen vertreten und hat diese teilweise mitgestaltet. Außerdem organisierte der Verein 2009 eine Benefiz-Staffeltour von Flensburg nach Friedrichshafen. Daran haben ein Fahrrad-, ein Kajak-, ein Wander- und ein Nordic-Walking-Team teilgenommen. Die Teilnehmer reisten zu ihren Ausgangspunkten mit der Bahn an und mussten ihre Ausrüstung selbst transportieren, da es keine Begleitfahrzeuge gab. Leider sei es für den kleinen Verein mit bisher nur 26 Mitgliedern schwierig, öfter solche Projekte auf die Beine zu stellen, so Albert.

Alexandra Albert schreibt hauptberuflich Reiseführer und Bildungsratgeber, in denen ebenfalls der Aspekt der Nachhaltigkeit betont wird. Außerdem hält sie an Hochschulen, meist in den Bereichen Sportwissenschaft und Erlebnispädagogik, Seminare zum Thema „Nachhaltigkeit im Outdoorsport“. Outdoor Links geht das jedoch noch nicht weit genug. Der Verein plädiert für einen Studiengang Outdoorsport und wünscht sich das Fach auch im Stundenplan der Schüler. „Der nachhaltige Umgang mit der Natur muss schon in der Schule und im Kindergarten viel stärker thematisiert werden“, so Albert. „Man muss den Kindern erklären, dass sie ein Teil der Natur sind. Nachhaltigkeit lässt sich nur durch Ausprobieren und Üben lernen.“

Deshalb organisiert der Verein auch Camps und Skireisen für Schulklassen. Diese seien zwar nicht ausschließlich auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz ausgerichtet, dennoch werde das Thema vor Ort angesprochen. „Über den Sport wollen wir den Kindern in erster Linie einen Zugang zu den Bergen und der Natur ermöglichen“, erklärt Albert. „Wenn man die Natur erlebt, dort etwas entdecken kann und Spaß hat, lernt man, sie zu respektieren und übernimmt gerne Verantwortung.“

Text: Laura Löffler
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