vonDetlef Guertler 21.10.2009

taz Blogs

110 Autor*innen | 60 Blogs
Willkommen auf der Blogplattform der taz

Mehr über diesen Blog

Hat es sich doch gelohnt, mit ein paar Tagen Abstand noch einmal die uninspirierte und uninspirierende Knüwer-Kritik an der G+J-Neuerscheinung “Business Punk” zu sichten.

Aber dafür ein hübscher Satz in einer gestrigen Replik von Hans Stuhl:

Ein Hingucker mag es sein, ein Durchleser vielleicht weniger.

Denn das gefällt mir ausnehmend gut. Dieses Wort trifft genau das, was ich mir von Journalisten wünsche (von mir auch übrigens): Sie sollen keine Hingucker produzieren – sondern Durchleser. Sie sollen Texte schreiben, die länger als ein paar Zehntelsekunden die Aufmerksamkeit des Lesers fesseln. Nämlich von der ersten bis zur letzten Zeile. Okay, das mag nicht immer klappen; aber es sollte immer der Anspruch sein.

Und bei Zeitungen, Zeitschriften und anderen journalistischen Produkten sollte der Durchleser zumindest als Würze bzw. Mischungs-Element verwendet werden. Da, wo sich Hingucker, Aufmacher, Enthüllung und Scoop tummeln, sollten Chef- und andere Redakteure immer bemüht sein, auch noch einen Durchleser ins System einzuschleusen. Ja, auch dem Business Punk könnte das vermutlich gut tun, wenn es ihn denn eines Tages noch ein zweites Mal geben sollte.

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/durchleser/

aktuell auf taz.de

kommentare