vonBen Gerten 31.01.2009

taz Blogs


Willkommen auf der Blogplattform der taz-Community!

Mehr über diesen Blog

New Yorks Bankiers haben 2008 ein hartes Jahr hinter sich. Die Investmentbanker, die ihr ganzes Land in den Ruin getrieben haben und den halben Restglobus dazu, bekamen im Schnitt nur noch 112.000 Dollar an Boni für das Jahr, 18,4 Milliarden Dollar insgesamt. 2007 waren es für die 160.000 Bankiers noch im Durchschnitt 177.000 Dollar gewesen und 2006 sogar 190.000 Dollar, berichtet die New York Times über Ermittlungen des State Comptoller of New York.
Und es kann noch schlimmer kommen für die Bankiers. Präsident Barack Obama hat sich auf sie eingeschossen und als erste symbolische Geste mal den Kauf eines neuen 50 Millionen Dollar Firmenjet für Citibanks Topmanager hintertrieben. Der Generalstaatsanwalt von New York, Andrew Cuomo, prüft gerade, ob zwischen vier und fünf Milliarden Dollar an Boni, die Merrill Lynch im Dezember vor der Übernahme durch die Bank of America noch an Mitarbeiter ausgezahlt hatte, zurückgeholt werden können.
Hintergrund: Bank of America hatte im Januar nach der Übernahme ein Loch von 15 Milliarden Dollar bei Merrill Lynch festgestellt, dass zuvor unentdeckt geblieben war. Bank of America hatte dafür 20 Millarden Dollar zusätzliche Hilfen vom Staat bekommen.
Ansonsten haben die Bosse in den USA von der Krise bei ihren Boni aber noch nichts gemerkt. Die Vorstandsmitglieder von 132 Firmen mit mehr als einer Milliarde Dollar Umsatz bekamen 2008 im Schnitt 265.800 Dollar an Leistungsboni, 14 Prozent mehr als im Vorjahr, berichten Zeitungen. Die Vorstandsvorsitzenden seien dabei nicht berücksichtigt.
Bei der Dresdner Bank stellte Allianzchef Michael Diekmann wie hier schon berichtet 400 Millionen Euro leistungsunabhängige Boni für 2008 zur Verfügung.
Frau Prokop hätte jetzt bestimmt wissen wollen, wie hoch die Boni sind, die für 2008 von den deutschen Banken ausgezahlt worden sind. Womöglich hoch, denn in New York zum Beispiel bewundert man die Deutsche Bank. Die hätten weniger als zehn Milliarden Euro an faulen amerikanischen Wertpapieren abschreiben müssen, die Schweizer UBS hingegen 49 Milliarden Dollar und die Citigroup sogar 67 Milliarden Dollar, berichtete Bloomberg vor einigen Wochen.

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/durchschnittbonus_fuer_banker_in_new_york_auf_112000_dollar_gefallen/

aktuell auf taz.de

kommentare