von 06.07.2010

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Arbeiterunionen nutzen in Südafrika die Gunst der Stunde aus

Die WM ist fast schon wieder vorbei und die Lichter sind Gottseidank angeblieben! Während der Weltmeisterschaft haben die Arbeiter des südafrikanischen Elektrizitätriesen Eskom so lange mit dem Streik gedroht, bis ihre Forderungen erfüllt wurden. Eskom liefert 95% von Südafrikas Strom.

Stromausfälle während der WM hätte die Regierung Südafrikas natürlich niemals zugelassen – das wäre nach der ganzen jahrelangen PR-Arbeit für die WM und nach den vielen Ausgaben ein Desaster gewesen.  Die Arbeiterunionen haben eins und eins zusammengerechnet und die Gunst der Stunde genutzt.

Ein leichtes Spiel   © IOL

Für Eskom kommen die 9% Lohnerhöhungen für ihre Arbeiter, die ZAR 6300 Minimumlohn  (ca. 650 Euro – ein durchaus guter Lohn für südafrikanische Verhältnisse) und der ZAR 1500 (ca. 150 Euro) Behausungszuschuss pro Person zu einer denkbar schlechten Zeit. Der Konzern steht im Moment finanziell so schlecht da, dass er nicht einmal die Zinsen seiner Kredite tilgen kann. Gleichzeitig muss er dringend in neue Infrastruktur investieren, weil die Stromversorgung von Südafrika in den kommenden Jahren sonst nicht mehr gesichert ist. Und niemand möchte eine Wiederholung von 2007, als in Südafrika landesweit täglich stundenlang der Strom ausfiel und das Land in simbabwische Zustände abzurutschen drohte.

eure elena **

Elena Beis. Fettnäpfchenführer – My Name is not Sisi. Ein deutsches Pärchen reist durch Südafrika. Erschienen März 2010 bei Conbook Medien, 9,95€

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