vonHeiko Werning 23.01.2010

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Wer sich nach all den irren Feuilletondebatten über Islam und Islamkritik und Islamisierung und Immigration und Integration mal wieder etwas erden und einen Hauch der Realität erleben möchte, der besuche uns doch mal im Wedding, wo man sich das alles live und in Farbe (hellgrau, dunkelgrau, mittelgrau) anschauen und anhören kann. Das reinigt das verquaste Intellektuellenköpfchen.

Und wer nicht kommen kann, der kann sich aber die wunderbare Zeitschrift „Der Wedding“ anschauen. Axel Völcker, Julia Boeck und ihrem Team ist es gelungen, aus dem angeblich tristesten aller Berliner Bezirke („eines der härtesten Krisengebiete des Landes“ – Der Spiegel) ein Magazin zu extrahieren, dessen Optik ebenso Avantgarde wie sein Inhalt längst einen großen Schritt weiter in der neuen Realität eines neuen Deutschlands ist, indem multikulturelle Gesellschaften keine naive Ideologie mehr sind, sondern lebenswirkliche Selbstverständlichkeit, und das alles mit viel Empathie, Humor und einem Willen zum Journalismus, der so vielen Großzeitschriften und -zeitungen schon lange abhanden gekommen ist. Und deshalb ist „Der Wedding“ auch weit über den Wedding und Berlin heraus von Interesse.

Recht neu dazu gestartet wurde ein gleichnamiges Blog, das die viel zu lange Wartezeit zwischen den einzelnen Ausgaben der Zeitschrift ein bisschen zu füllen verspricht, und das deshalb gleich Einzug in meine Blogroll rechts findet.

Dass die Brauseboys dem allen freundschaftlich wie schriftstellerisch verbunden sind, versteht sich ja hoffentlich von selbst. Und dass ich selbst dafür schreibe, ebenfalls.

Die aktuelle, zweite Ausgabe behandelt das Thema „Verwandtschaft“ und sollte auch bundesweit über z. B. Bahnhofsbuchhandlungen zu beziehen sein, besser aber man unterstützt die jungen Zeitschriftenmacher und bestellt direkt bei ihnen.

Und hier die Presseerklärung dazu:

Orte wie den Berliner Bezirk Wedding gibt es vermutlich in jeder deutschen Großstadt. Es sind Stadträume, die in kaum einem Reiseführer stehen, die unaufgeregt, selbstverständlich, improvisiert und dabei auch ein bisschen seltsam sind.
Von diesen Orten erzählt »Der Wedding« und erkennt die Vielfalt im Detail. So interessieren uns die kleinen Geschichten, die alltäglichen Dinge, die unmittelbar vor der Haustür passieren und nicht auf den großen Bühnen dieser Welt. Thematisierte die erste Magazinausgabe mit »Komm’se rin!« noch den Wedding von innen, schauen wir nun weit über die Grenzen des Bezirks hinaus.
Derzeit ist »Der Wedding« das einzige Magazin für Alltagskultur in Deutschland. In der zweiten Ausgabe dreht sich alles um das Thema Verwandtschaft. Axel Völcker und Julia Boeck haben dazu gemeinsam mit 30 Schriftstellern, Journalisten und Fotografen spannende Geschichten recherchiert und fotografiert, die aufwendig gestaltet wurden.
So können Sie bei »Der Wedding« mehr über den Familienzusammenhalt bei Sinti- und Romafamilien erfahren oder sich mit uns die Frage stellen, ob es das traditionelle deutsche Abendbrot als Familientreffpunkt noch gibt. Schauen Sie in die Charlottenburger Wohnung der 97-Jährigen Elisabeth Hildebrandt, die ganz behutsam von ihrer Enkelin dokumentiert wurde, oder lesen Sie, wie Berliner Lesebühnenautoren in ihrer Jugend Westpakete ein- und auspackten.

Uncle Sallys Magazin 08/02/2008
„Der Wedding ist das nächste große Ding – Gedöns wird ganz locker ignoriert. Dafür aber richtig hingeguckt.“

Berliner Morgenpost 14/02/2008
„Dabei enthält das Magazin Geschichten, die nicht nur typisch für den Wedding sind.“

Die Welt 16/02/2008
„Es sind Texte, die man so in keinem anderen Magazin finden wird.“

Lodown Magazine 03/2008
„This mag is a pretty nice surprise“

030 01/06/2008
»Komm‘se rin!« Heißt es groß auf dem Cover, und wer die Erstausgabe des Kulturmagazins »Der Wedding« in der Hand hält, der weiß, dass diese Aufforderung mehr als ernst gemeint ist.“

Tagesspiegel 11/01/2009
„Statt Fotostrecken edler Pariser Modeschauen setzen sie etwa auf eine Fotoserie mit Innenansichten türkischer Kulturvereine.“

taz 04/03/09
„Die Bilder in der Fotostrecke über die hiesige »restmoderne« Nachkriegsarchitektur kommen mitunter wie ein authentischer Schlag in die Fresse daher.“

Deutschlandradio 29/03/09
„Die Macher vom Wedding gehen dahin, wo‘s weh tut, verzichten aber bei ihren Reportagen auf jene ironische Brechung, die für den Hauptstädter sonst zum guten Ton gehört. Eine bewusste Distanzierung zum oberflächlichen Hochglanzmagazin.“

PAGE 06/2009
„Zeitgemäß und jenseits überstylter Hochglanzästhetik wird der Alltag des Prekariats im Wedding plastisch dokumentiert… Stadtteile, in denen sich das Leben zwischen Gelsenkirchener Barock, türkischen Gemüseläden und Wettbüros abspielt, gebe es überall in Deutschland…“

FREITAG 16/05/09
„Kreiste die erste Magazinausgabe „Komm´se rin!“ überwiegend um den Mikrokosmos Wedding, schauen die Macher nun über die Grenzen des Bezirks hinaus.“

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