vonDaniel Erk 26.01.2009

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Ein Gastbeitrag von Stefan Ziemendorff.

Nach einem kurzen Post im Hitlerblog über die Beliebtheit des Namens Hitler in Peru, wurde ich gebeten einen etwas längeren Beitrag zu schreiben. Zu dem Zweck habe ich mich noch einmal kundig gemacht.

Dabei ist herrausgekommen das die Verbreitung des Namens Hitler (gern auch in Kombination mit Adolfo) geradezu gespenstisch ist. Im Kundenkataster der Wasserversorgungsunternehmen von 2 Städten in der Urwaldregion (Iquitos und Tarapoto) konnte ich insgesamt 27 Hitlers finden. Den 27 Hitlers stehen nur 6 Stalins aber immerhin 31 Lenins gegenüber und (für Taz-leser wahrscheinlich auch wichtig) ein Carlos Marx.

Da sich dort nur etwa 10-12% der Namen beider Städte befinden, kann man getrost von mindestens 200 Hitlers in beiden Städten ausgehen. Umgerechnet auf Deutschland wären das bei  gleicher Namenshäufigkeit gut 25,000 Hitlers (um Himmlerswillen).

Das liegt nun nicht etwa daran das es eine Nazi-, Fascho- Skinheadszene oder dergleichen gibt, sondern weil es gerade bei den einfachen Menschen beliebt ist ihren Kindern Namen zu geben die “einfach anders” sind und daran das es keine gesetzlichen Vorgaben gibt.

Von Usnavy (von US Navy) und Madeinusa (MADE IN USA) über Pepsi und Stainless Steel bis hin zu sämtlichen Namen von US-Präsidenten (Clinton, Washington, Lincoln usw.) gibt es einfach alles. Gern werden die Namen auch total verkehrt geschrieben z.B. Kitzinger statt Kissinger, Russbell statt Roosevelt.

In einem peruanischen Blog zum Thema waren noch verrücktere Namen zu finden, besonder gut gefiel mir H2O. Da kam mir die Idee ob nicht vielleicht auch Hitler wie in der Parodie von Monty Python (mit den Herren Bimmler und Ron Vippentropp) versehentlich mal Hilter geschrieben wurde. Überraschendes Ergebnis: 63 Hilters. Keine Ahnung wie es dazu kommt. Andere Falschschreibweisen wie Ghitler (wahrscheinlich weil das H im spanischen stumm ist) sind viel seltener (2 mal).

Anbei noch ein Foto das ich vor einigen Jahren im Dorf Santo Tomas sah: “Wählt Hitler” stand da. In der Tat gewann Hitler Vigo die Wahlen für das Bürgermeisteramt. Vielleicht kein Wunder heißen doch die Grundschullehrer in Santo Tomas Rommel und Wagner (stimmt wirklich).

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