In Frankreich und Deutschland werde auf höchster Ebene über einen Zwei-Klassen-Euro nachgedacht, meldet der Daily Telegraph – keine zwei Monate, nachdem der Wortist die Nord-Süd-Teilung Europas angeregt hatte, wäre sie damit auf Kabinettsebene angelangt. Bislang nur als Plan B, falls die Eurozone nicht zusammenhalten sollte, aber daraus kann sehr schnell ein Plan A werden.
Allerdings ist die Aufteilung, die im Telegraph vorgenommen wird, eher suboptimal. Dort sieht der Süd-Euro nämlich wie eine Art Lumpensammler aus, in dem sich die PIIGS-Staaten Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien treffen. Das wäre Unfug, das hält nie, da könnte man gleich für jeden seine eigene Neopeseta oder -drachme einführen. Soll es zu einer lebensfähigen Zweiteilung kommen, müsste sie nicht nach Kassenlage, sondern nach ökonomischen Kulturen vorgenommen werden. Und wenn Europa politisch zusammenhalten soll, ist es unabdingbar, dass der Süd-Euro ebenso über eine starke Führungskraft verfügt wie der Nord-Euro mit Deutschland. Also muss Frankreich sich nach Süden orientieren.
Das Ergebnis wäre
– eine Nord-Währung mit in etwa folgenden Mitgliedsländern: Deutschland, Niederlande, Flandern, Österreich, Irland, Slowakei, Finnland, sowie offen für die Noch-Nicht-Euroländer Dänemark, Schweden, Estland, Lettland, Litauen. Und
– eine Süd-Währung mit Frankreich, Wallonien, Portugal, Spanien, Italien, Slowenien, Malta, Zypern, Griechenland, sowie offen für die weiteren Balkan-Staaten sowie die Türkei.
Und natürlich brauchen wir andere Namen als Nord-Euro oder Süd-Euro. Meine Vorschläge:
Nord-Euro: Europäische Mark, Abkürzung €M
Süd-Euro: Ecu, Abkürzung €Q