Eine die Haager Regierung beratende Kommission will das Ende eines wesentlichen Bestandteils der niederländischen Drogen-Politik. Künftig sollen Coffeeshops ihre Softdrugs nur noch an Konsumenten aus der lokalen Bevölkerung verkaufen dürfen. Alle großen Coffeeshops, die zum teilweise vor allem Verbraucher aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Großbritannien und anderen Ländern versorgen, sollen geschlossen werden. Die Kommission will diesen Plan am Donnerstag der Öffentlichkeit vorstellen. Die Kommission steht unterLeitung von Wim van de Donk vom „Wetenschappelijke Raad voor het Regeringsbeleid (WRR)“, dem Wissenschaftlichen Rat für Regierungspolitik.
Angenommen werden kann, dass drei wesentliche Punkte Teil dieser neuen Politik in Sachen weiche Drogen sein werden. Die lokale Bevölkerung wird sich mit spezialen Pässen ausweisen müssen. Die Belieferung der Coffeeshops, heutzutage kurioserweise immer noch illegal, wird auch offiziell zugelassen. (Heute dürfen die Coffeeshop-Betreiber an der „Vorseite“ ihres Ladens zwar weiche Drogen verkaufen – aber offiziell ist es ihnen verboten, sich an der „Rückseite“ beliefern zu lassen.) Wahrscheinlich werden Gemeinden oder andere Behörden dafür sorgen, dass etwa Cannabis-Pflanzen unter ihrer Aufsicht legal gezüchtet werden können.
UPDATE:
Die Niederlande zählen heute 700 Coffeeshops, verteilt über 106 der 443 Gemeinden. Sie dürfen keine Harddrugs verkaufen, nicht mehr als 500 Gramm als Vorrat haben und ihren Kunden nicht mehr als maximal fünf Gramm auf einmal verkaufen.