vonSchröder & Kalender 23.05.2009

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Der Bär flattert in östlicher Richtung.
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Nach fünfzehnjähriger Gemeinschaft (2 Kinder), eröffnet eine Frau (37) ihrem Mann (38) das Ende ihrer Liebe und Ehe. Der Mann beginnt mit der Aufzeichnung der Ereignisse, seiner Empfindungen, Erwartungen und Befürchtungen; unter dem Eindruck der Zerstörung einer scheinbar gefestigten Beziehung. Es sind die ungeschönten Dokumente einer Katastrophe. Die Gedanken des Autors sind nicht nur auf sich gerichtet, sondern gleichermaßen auf die neue Beziehung seiner Frau.

In zehn erzählerischen Episoden, die in die Chronik dieses »Endens einer Ehe« eingebettet sind, macht Uve Schmidt sich ein Bild davon, »wie es zwischen ihr und dem anderen ist.« In diesen gegen sich und »sie« mitleidlosen Szenen offenbaren sich Sinn und Sein dieser privaten banalen Tragödie als Psychodrama. Es ist ein Buch von der vergeblichen Liebesmühe eines Mannes, dem am Ende nur bleibt, »sich in einen tragischen Punk zu verwandeln.«

Uve Schmidt ist in seiner Lage ehrlich bis zur Selbstentblößung: Er ist verwirrt, wütend, trotzig, verzweifelt, rachsüchtig und selbstgerecht, voller Selbstmitleid, Zweifel, Ängste und Phantasien.  Er erlebt, was längst zu einem exemplarischen Fall geworden ist: Die Bedrohung durch eine Frau, die gegen Regeln und Rollen kämpft. Und er beschreibt, wie wenig die Betroffenen in der Lage sind, die sich daraus ergebenden seelischen Verwicklungen zu lösen.


Uve Schmidt, ›Ende einer Ehe‹. Leinen, 160 Seiten, März Verlag 1978. (Im Herbst 2011 erscheint eine Neuausgabe in der MÄRZ-Edition der Büchse der Pandora.)

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(US / BK / JS)

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