Nur sieben Fahrräder standen heute morgen um 7.30 Uhr vor dem Prinzenbad, davon gehörten etwa die Hälfte dem Prinzenbad-Personal. Also: Leere Becken – freie Bahn. Stressfreies Anbaden?
Ich wollte gerade zum Kassenhäuschen, als ein Fuchs aus dem Prinzenbad flitzte. Er blieb stehen, schaute mich herausfordernd an und lief geradewegs zurück ins Bad. Es sah so aus, als wollte er mir signalisieren, dass das Prinzenbad bei einer Lufttemperatur von 11 Grad noch nicht wirklich mein, sondern immer noch sein Revier ist. Nach dem Motto „Hier sagen sich immer noch Fuchs und Hase Gute Nacht“. Wahrscheinlich hatte er Recht. Ich traute mich trotzdem ins Bad hinein.
Das Mehrzweckbecken ist für die erste Saisonwoche noch gesperrt. Da wird immer noch herumgewerkelt. Warum und woran, weiß niemand. Das NichtschwimmerInnenbecken hat 21 und das Sportbecken 19 Grad. Die hier gefühlte Wassertemperatur macht jedoch eher seinem Spitznamen „Der Bergsee“ alle Ehre.
Eisheiliger, der für die kommende Woche trainiert
Letztendlich im Wasser angekommen, war es entgegen allen Erwartungen dann doch nicht so schlimm. Schwierig ist momentan nur der Weg zu den Schwimmbecken. Blau-gefrorene Füße, die durch das unbeheizte Fußbecken stapfen, müssen ganz einfach ignoriert werden. Klar, man wünscht sich für den Weg einen gefütterten Schwimmanzug, dicke Socken, Handschuhe, Mütze und Schal. Aber, hilft ja nichts. Wir PrinzenbadlerInnen haben immerhin einen Ruf zu verlieren. Ich stelle mir morgen ganz einfach vor, die Saison der EisschwimmerInnen wäre um ein paar Monate verlängert worden. Und: Wow – ich gehöre nun zur Fraktion der WinterbadlerInnen.
Alle Fotos: Sigrid Deitelhoff
In der Cafeteria ist noch jede Menge Platz, weil es niemand länger als 5 Minuten draußen auf der Terasse aushält – trotz heißem Tee.
Die wärmste Frauen-Dusche ist dauerbelegt. Jede versucht sich vom Rückweg in den Umkleidebereich aufzuwärmen.
Das Leben als PrinzenbadlerIn ist während der diesjährigen Anbadezeit sooo anstrengend. Aber auch sooo schön!