Tief erbost über den „Verrat“ der CSU an heiligen Werten des Fortschritts, den sie in deren Playdoyer für gentechnikfreie Regionen und ein Verbot des Gentechnik-Mais Mn 810 erkennen, formiert sich seit ein paar Wochen eine aggressive Phalanx der Freunde von Atom- und Gentechnik. Im Bundestag schäumte sie am Donnerstag. Am Wochenende fanden sich ein paar neue Spitzen in der Presse. Wir freuen uns auf mehr So hatten wir das noch nie gesehen. Der Chefredakteur des Rheinischen Merkur Michael Rutz hat uns am Wochenende in seinem Blog die feministisch verschmierten Augen geöffnet:
Wenn nichts bleibt, wie es war – was tun? Deutschlands Zukunft ist nur über Forschung, Technologie und Bildung zu retten, auch das ist Allgemeingut. Im Detail aber wird es schon strittig: Die Bildungshoheit liegt bei den Ländern, die Schulausbildung in Deutschland wird kürzer und schlechter, die Universitäten sind unzureichend ausgestattet. Wichtige Bereiche von Zukunftstechnologie werden hierzulande emotionalisiert und wandern deshalb ins Ausland ab: Die grüne Gentechnik etwa wird in Deutschland der romantischen Idee einer Handarbeits-Landwirtschaft geopfert in einer Wendlandisierung der ganzen Republik. Die großen Chancen neuer und sicherer Kernkrafttechnologie werden anderswo genutzt, hierzulande schürt man nichts als Ängste. Und überhaupt die Technik: Wo die Schulen voller Lehrerinnen sind und männliche Pädagogen fehlen, droht die pädagogische Freude an der Technik zugunsten sozialer Kuschelei unterzugehen, also fehlen künftig Ingenieure.
Und dann auch dies noch: Auch droht ein Ausbluten der deutschen Wirtschaft: Schon heute könnte beispielsweise der chinesische Staatsfonds alle 30 deutschen DAX-Unternehmen aufkaufen – aber noch, so ist die Einschätzung in Berlin, trauen sich das die aufsteigenden Rohstoffländer nicht, weil sie die damit verbundene Managementaufgabe fürchten.
Wahrscheinlich wegen all der Kuschelei…
Unter dem genialen Titel „Feuer bitte nicht mit Feuer löschen“ bläst Wolfgang Clement in der „Welt“ ins gleiche Horn:
Und drittens, dass alles getan werden muss, um die uns Gott sei Dank zu Gebote stehenden technologischen und industriellen Fertigkeiten zu nutzen. Das spricht für eine offensive Förderung der Stammzellforschung ebenso wie für die weitere Nutzung der Atomenergie oder den kommerziellen Gentechnik-Anbau.Der bayerischen Staatsregierung ist übrigens, diesmal in einer Studie der exzellenten Technischen Universität München, nachgewiesen worden, dass dieser Anbau absolut ungefährlich ist. Sie will ihn dennoch nicht. Das mag der Münchner politischen Folklore geschuldet sein. Zukunftsfähige Politik sieht anders aus.
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