vonDetlef Guertler 09.12.2010

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„Ökonomen fürchten Euro-Schmelze“, meldet die FTD heute.

Was eine etwas gewagte Interpretation der im Text aufgeführten Ökonomen-Zitate ist, die sich nämlich alle auf eine Teilung der Einheitswährung in einen Nord- und einen Süd-Euro beziehen (also gerade keine Schmelze, sondern eine Spaltung), die sie dann unter anderem „ökonomisch absurd“ oder „wenig durchdacht“ nennen.
So wird es ja auch nicht kommen: Wenn, dann steigt Deutschland auf eigene Faust bzw. nach einem entsprechenden Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Euro aus – was nach einigen hässlichen Zwischenschritten zur Enteuroisierung und zur Wiederherstellung des Vor-Euro-Zustands führen dürfte.
Auch das wäre allerdings rein physikalisch eher eine Zertrümmerung als eine Schmelze. Die Schmelze dürfte eher dadurch entstehen, dass man weiter macht wie derzeit, mit einer gemeinsamen Währung für diametral entgegengesetzte ökonomische Kulturen, und das bei gigantisch hohem Finanzierungsbedarf. Das sollten die Ökonomen eigentlich fürchten. Aber nein, sie halten lieber die Schnauze und lassen hie Merkel und da Zapatero mit der Währung gleichzeitig auch die Union an die Wand fahren.

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