vonsaveourseeds 17.06.2009

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Morgen und übermorgen ist in der Innenstadt von Brüssel mit erhöhtem Treckerverkehr zu rechnen: Milchbauern und -bäurinnen aus Deutschland, Holland und Belgien werden dort vor dem Europäischen Rat auffahren. Sie fordern von den  versammelten EU-Regierungschefs keine höheren Subventionen und erst recht keine weiteren Dieselgeschenke, sondern im Gegenteil eine Reduzierung der überhöhten Milchquoten: Weniger Milch – bessere Preise.

„Wir fordern die Europäischen Staats- und Regierungschefs auf, die Verbesserung der katastrophalen Lage am Milchmarkt zur Chefsache zu machen“, sagt Romuald Schaber vom European Milkboard, „Es ist dringend notwendig, sofort zu handeln und eine flexible Mengenregulierung einzuführen, die es ermöglicht, das Angebot der Nachfrage anzupassen. Nur so kann ein kostendeckender Milchpreis über den

Markt erreicht werden. Alibimaßnahmen wie Exportsubventionen oder ein Vorziehen der Direktzahlungen setzen am falschen Ende an und lassen EU-Gelder  wirkungslos verpuffen.“

Solche Töne werden bei dem gleichzeitig in Berlin stattfindenden „Aussenhandelstag“ der Agrarindustrie und des Deutschen Bauernverbandes wohl noch belächelt werden. Landwirtschaftsministerin Aigner und Bauernpräsident Sonnleitner haben die Reduzierung der Milchquoten bisher stets als „unrealistisch“ bezeichnet und wollen lieber mit Exportsubventionen an die Milchindustrie den „“Markt entlasten“. Bleibt abzuwarten wie lange die europäischen Steuerzahler sich das mit ihren Geldern organisierte Bauernsterben noch mit ansehen wollen. Die Regierungschefs werden jedenfalls nicht umhin kommen, sich zu den kostensparenden und existenzerhaltenden Forderungen der Milchbauern zu äussern.

Wer für Exportsubventionen und ähnliche Massnahmen 2008 kassierte, steht unter der Rubrik „EGFL-Sonstige Maßnahmen“ seit gestern auf der Webseite des Agarministeriums. Bauern sind nicht dabei.

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https://blogs.taz.de/europaeische_milchbauern_auf_dem_weg_nach_bruessel/

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