vonJakob Hein 10.06.2011

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Man ist ja wirklich einiges gewohnt. Aber der Aufmacher der heutigen Bild-“Zeitung” ist trotzdem einigermaßen bemerkenswert. Denn was die Schlagzeile “1. Interview nach dem Freispruch” leider nicht ganz so übermäßig offensichtlich darstellt, ist der Umstand, dass es sich dabei um ein Interview mit der alten Tante “Zeit” handelt, in dem Herr Kachelmann im Übrigen definitiv damit droht, die Boulevard-Presse mit möglichst vielen Klagen zu überziehen. Morgen könnte ja dann die Schlagzeile sein: “Todesfoto von Osama bin Laden abgedruckt” und aus dem Artikel geht hervor, dass der Abdruck jedoch in einem Dossier für das Weiße Haus geschehen sei.  Oder “Zeitung voll von seriösem Journalismus, akribischer Recherche und ausgewogenen Meinungen” und auf Seite 14 erfahren wir dann alles über den San Francisco Chronicle.

Um die deutsche Sprache machen sie sich auch verdient. Über den dämlichen Abgeordneten Weiner, der Fotos von seinem Schwanz im Baumwollgefängnis an irgendwelche Twitter-Partnerinnen geschickt hat, schreiben sie, er hätte “gesexelt”. Das klingt nach Schweinerei und kann alles bedeuten zwischen “auf den Hintern gesehen” und “Nummer mit vier Hunden, zwei Männern, drei Frauen und einer Okarina.”

Junge, Junge – bin das nur ich, oder geht das alles am überhauptesten nicht?

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