vondorothea hahn 03.03.2011

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Die Westboro Baptist Church ist eine kleine, radikale Gruppe.

Ihre Mitglieder hassen. Und wo immer sie Gelegenheit haben, demonstrieren sie ihren Hass.

* Zum Beispiel bei Beerdigungen von gefallenen homosexuellen Soldaten: Da treten sie mit Transparenten auf, die beinhalten: “Gott hasst Schwuchteln” und die den Toten die “Hölle” wünschen.

* Zum Beispiel vor gynäkologischen Kliniken:. Da bezeichnen sie Frauen, die eine Abtreibung machen lassen, als “Mörderinnen” und “Terroristinnen”.

* Zum Beispiel vor jüdischen Gedenkstätten: Da steht auf ihren Transparenten: “God hates Jews”. Und da kündigen sie an: “Im Gegensatz zu dem was kommen wird, war der Holocaust eine Tea party”.

Am Mittwoch hat das oberste Gericht der USA entschieden, dass diese Auftritte vom Grundrecht der Meinungsfreiheit geschützt sind. In dem Urteil haben acht – der neun – obersten Richter die Hass-Demonstrationen unter den Schutz des First Amendment gestellt.

In den USA wo jedes Mal, wenn jemand im Fernsehen das Wörtchen “fuck” sagt, ein Piepston ertönt, um es zu überblenden, sind Hass-Demonstrationen von der Verfassung geschützt. Zur Begründung erklärt das Gericht in Washington: “Wir haben uns als Nation entschieden, dass wir die Meinungsfreiheit schützen, wenn es um öffentliche Fragen geht. Selbst dann, wenn das verletzen kann.”

Richter Samuel Alito, der als einziger gegen das Urteil stimmte, spricht hingegen von einem “verbalen Angriff auf Privatpersonen.”

Der Vater des im Irak gefallenen Soldaten Matthew Snyder hatte ursprünglich auf Schadenersatz geklagt, weil die Westboro Baptisten ihne bei der Beerdigung seines Sohnes verletzt haben. Jetzt muss er voraussichtlich der Westboro Baptist Church die Gerichtskosten erstatten. In einer ersten Reaktion sagt der Vater: “Selbst eine Ziege hat mehr gesunden Menschenverstand, als die acht Richter.”

Fred Phelps, Gründer der Westboro Baptist Church, wird das Geld für Hass-Demonstrationen nutzen. Er hat bereits angekündigt, dass er weitere schwulenfeindliche Demonstrationen bei Beerdigungen von Soldaten veranstalten wird.

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