vonDetlef Guertler 04.11.2011

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„Wenn wir auf kontinuierliches und namhaftes Wachstum im alten Stil hoffen, müssen wir uns Extremszenarien ausdenken und auf ihre Verwirklichung hinarbeiten. Wir müssen uns den Gedanken, dass es so etwas wie Sättigung geben könnte, konsequent abtrainieren und uns Weiter-so-Wege bahnen. Wir müssen, kurz gesagt, die Extreme zu lieben beginnen. … Wenn eine Abteilung, ein Unternehmen, eine Industrie, immer weiter wachsen soll, obwohl alle rational vertretbaren Potenziale bereits ausgereizt sind, steigen viele Menschen aus (oder werden ausgestiegen), die die Spirale nicht noch weiter und weiter drehen wollen. Übrig bleiben die »Extremophilen«, also eben jene Menschen, die die Extreme zu lieben beginnen, weil nur diese ihnen eine Fortführung des Wachstums ermöglichen. Das ist so, als würde man mit dem Auto auf dem täglichen Weg zur Arbeit ein und dieselbe Kurve jeden Tag mit einem Stundenkilometer mehr durchfahren – wenn es gestern bei 120 Stundenkilometern gut gegangen ist, warum sollte es heute bei 121 Stundenkilometern schiefgehen?

aus: David Bosshart, Age of Less, Murmann-Verlag 2011

Disclaimer: David Bosshart ist CEO des Gottlieb-Duttweiler-Instituts in Rüschlikon bei Zürich, das auch die von mir chefredigierte Zeitschrift GDI Impuls herausgibt. Wenn mir sein Buch nicht gefallen würde, würde ich es trotzdem weder empfehlen wollen noch müssen. Es gefällt mir aber.

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