Horch mal: Podcast Festival zum kritischen Mutter*tag
„Happy F*cking Mother’s Day“ habe ich meiner Mutter bisher noch nicht gewünscht, dem Motto dieser sechs Podcastfolgen kann ich dennoch beipflichten: Das Mutterideal im Patriarchat – es ist mindestens problematisch.
Warum? Das beleuchten u.a. Mareice Kaiser und Josephine Apraku in ihrem sehr hörenswerten Podcast „Revolution & Ferien“ in der Folge „Warum wir Mütter hassen (und lieben)“ oder „Der Lila Podcast“ über „Mütter in der (Lokal-) Politik“. Vier weitere Podcasts sind rund um den kritischen Mutter*tag vereint und ich finde die Idee dieser podcastübergreifenden Themenbeleuchtung absolut nachahmenswert!
Zum Mitmachen: Mutter*tagsaktion vom AK Mutterschaft und Feminismus
Weil Sorgearbeit und Benachteiligung von Müttern* im Patriarchat unsichtbar bleiben, lädt der AK Mutterschaft und Feminismus dazu ein, deine Stimme zu erheben:
Sagen, was ist #stattRosen:
Schicke uns sobald wie möglich eine Sprachnachricht an 015755992695 (WhatsApp, Signal, Telegram). Anonymisierte Ausschnitte davon würden wir gern für Redebeiträge auf Demos nutzen.
Ich bin Teil des AK Mutterschaft und Feminismus und eventuell nicht ganz unschuldig an der Sprachnachrichten-Idee (Mein Podcast „Feminismus mit Vorsatz“ ist voll davon.) Ich würde mich sehr freuen, wenn du mitmachst und deine Erfahrungen teilst – Inspiration, um welche Themen es gehen könnte, findest du hier.
Filmtipp: Feministische Horror-Komödie“Balconettes”
Marseille. 45 Grad. Alle hängen halbnackt auf dem Balkon rum.
Die Farben sind aufgedreht, es sieht einfach richtig cool aus.
Der Film startet locker, laut, sommerlich – ein erster Mord passiert so nebenbei.
Nicole, Ruby und Élise – drei Frauen, die wie Schwestern leben. Sie sind füreinander da, lassen sich so, wie sie sind. Das allein ist schon richtig schön mit anzusehen.
Dann kippt der Film.
Der Nachbar lädt auf einen Drink ein – und der Horror beginnt. Es wird ziiiemlich blutig und abstrus. Ich kann eigentlich nicht mal Blut sehen – im Film ergibt der Genrewechsel aber total Sinn! Denn Regisseurin Noémie Merlant verarbeitet hier ihre eigenen Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt.
Ein Film über Trauma, Lust, Freundinnenschaft und das Zurückerobern des eigenen Körpers.
Mit Humor, Wut, Fantasie – und einem starken feministischen Vibe. Viel Spaß!
Zu guter Letzt: Buchtipp “Buhuu Boys”
Dank Comics kann ich mal eben EIN GANZES BUCH lesen – hammer!
Buhuu Boys ist eine Comic-Anthologie über toxische Männlichkeit – ich hab so eiiiniges wiedererkannt…
Unterschiedlichste Zeichner*innen erzählen wahre Geschichten; gesammelt über einen offenen Aufruf in Brasilien. Alle mit ähnlicher Farbgebung, sodass trotz der vielen Perspektiven ein rundes, einheitliches Buch draus wird.
Ich liebe, wie Storys z.B. mit dem typischen Misstrauen gegenüber Ex-Freundinnen bricht – und wie es feministisch neu erzählt wird: Vielleicht war sie gar nicht „die Verrückte“, sondern die, die eine ganze Menge Vorarbeit geleistet hat #trusthisex
Wie bei den allerallermeisten feministischen Diskursen, geht es auch in diesem Buch nicht um Männerbashing, sondern darum, Muster sichtbar zu machen.
Ich stelle es mir ganz cool vor, das Comic zusammen mit Freund*innen zu lesen und sich auszutauschen…
