Damen und Herren, Fernsehzeitschriften sollen sterben – schon mal davon gehört? Würde unser Pastor Greemdat jetzt fragen, und auch er tummelt er sich vor allem im Internet und nicht im Fernsehen. Fernsehzeitschriften die sterben – eigentlich sind die ja schon tot. Fallen in die Kategorie „Tote-Bäume-Industrie“, wie in den Niederlanden gespottet wird.
Und doch gibt es noch drei Millionen TV-Zeitschriften, die jede Woche in den Niederlanden an die Frau oder den Mann gebracht werden. Auf kuriose Art und Weise. Es ist den öffentlich-rechtlichen Sendern vorbehalten, eine TV–Zeitschrift herauszugeben. Es gibt nur eine private TV-Zeitschrift, Veronica Magazine, auch nur, weil Veronica früher mal ein öffentlich-rechtlicher Sender war.
Die anderen heissen etwa Mikro Gids, Tros Kompas, Televizier oder VPRO-gids. Es sind, hmh, gewöhnungsbedürftige Zeitschriften, ein bisschen langweilig, weshalb die Jugend sie auch nicht liest. Bislang haben die öffentlich-rechtlichen Sender die Programm-Inhalte erst immer wenige Tage vor dem Sendetag freigegeben, weshalb also niemand eine TV-Zeitschrift herausgeben konnte. Der Medien-Konzern De Telegraaf hätte es gern getan, heute lohnt sich der Aufwand wohl nicht mehr. Weil die öffentlich-rechtlichen Sender jetzt aber viel einsparen müssen (ein Viertel des 800 Millionen-Budgets), wird das TV-Zeitschriften-Monopol aufgegeben.
Pro Zeitschrift sollen die Verlage 1,95 Cent an die Sender zahlen, bislang war von 14 Cent die Rede. Problem: es gibt nur niemanden mehr, der TV-Zeitschriften herausgeben will.