vonFred Hüning 25.03.2024

FKK – Foto, Kunst & Kapriolen

Fred Hüning, Fotograf & Tagedieb, sitzt in einer einsamen Blog-Hütte im Brandenburgischen und schreibt und fotografiert für sein Blog-Buch.

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Im März habe ich diesen Kulturblog kurzerhand von Brandenburg in den Ruhrpott verlegt. Hier geht es um eine Randnotiz, eine kleine aber erschreckende Entdeckung, die ich in der vornehmlich für Kinder konzipierten Ausstellung „Pixelfieber: Eine Ausstellung mit Pixeln und zum Mitpixeln“ im DORTMUNDER U gemacht habe und die belegt, dass sich der Hass überall einschleichen kann, auch in eine harmlose Kinderausstellung.

In dieser Ausstellung – die ich hiermit ausdrücklich auch für Erwachsene empfehlen möchte – gibt es den KI-Pixelart-Generator. Nach Vorstellung der beiden innovativen Entwickler Leif Dehmelt und Jan Stahl soll sich der gewillte Besucher ein lustiges Motiv ausdenken, der Künstlichen Intelligenz ein paar Anweisungen geben, sich zurücklehnen und ein hübsches Pixelart-Bild erstellen lassen. Das habe ich dann auch gemacht. Und wie der Mensch so tickt, habe ich gerade das eingegeben, was mich aktuell bei meinem Besuch im Ruhrgebiet beschäftigt oder besser: interessiert hat: Josef Albers und seine Hommage an das Quadrat. Nach etwa 1 Minute hatte ich mein Bild dazu auf dem Bildschirm. Rechts daneben waren 6 weitere Bilder zu sehen, die wohl meine 6 VorgängerInnen hinterlassen hatten. Neben MONET und SPIDERSCHWEIN AM EIFFELTURM hatte sich jemand tatsächlich das nachfolgende Bild gewünscht, dass die KI dann ohne mit der digitalen Wimper zu zucken in ein hübsches Pixelart-Bild verwandelt hat:

PALÄSTINA ZERSTÖRT ISRAEL

Leonard Cohen sang einst „When hatred with his package comes, You forbid delivery“. Leider sieht man das Paket nicht immer kommen …

© Fred Hüning / Dortmunder U

Die Ausstellung PIXELFIEBER möchte ich aber trotzdem wärmstens empfehlen – auch für Erwachsene!

Hier ein paar Informationen zu der Ausstellung von der Website des Dortmunder U:

Alles total verpixelt
Allgegenwärtig, unauffällig, nicht wegzudenken – das Pixel als Massenprodukt unserer ultrahochauflösenden, bilderüberfluteten Welt, ist es nicht mehr wegzudenken. Jedes Display – ob auf Smartphones, Uhren, Fernsehern und und und – zeigt Millionen von Pixeln, die geordnet ihre Arbeit tun, um für uns Bilder und Texte entstehen zu lassen. Die Geschichte dieser winzigen, farbigen Punkte oder Quadrate reicht allerdings bis weit vor der digitalen Welt, zum Beispiel in der Drucktechnik als Farbraster. Sie sind die kleinsten Bauteile unserer visuellen Wahrnehmung. In seiner schlichten Erscheinung als Einzelteil verbergen sich endlose Entwicklung als Zusammenschluss.

Wir geben dem Pixel seinen Raum
Wir richten den Fokus auf das einzelne Pixel, auf seine schlichte Schönheit, die faszinierende Art, wie es mit anderen Pixeln gepaart unsere Sicht in ein Raster legt und auf den absoluten Hochpunkt der Pixelgeschichte: Die Gaming-Ära, ausgelöst von den Arcade-Spielen in den 1970ern, die die Pixel erst richtig popularisiert haben. Die Ausstellung PIXELFIEBER eröffnet ein Portal in die viereckige Welt der Retro-Games. Zockt, gestaltet und pixelt mit, bis eure Augen viereckig werden!

Die verpixelten Exponate
Ob Röhrenfernseher, Touchscreen oder auch im Siebdruck, kein Pixel ist zu 100% eckig. Stilisiert stellen Jens Neubert und Dirk Mempel das Pixel als Quadrat dar und ermöglichen so durch die praktische Grundform allerlei Experimente für die interaktiven Exponate auf 300 m² der uzwei im Dortmunder U. Die szenografischen Exponate bereiten einen pixeligen Weg von, über und durch Pixel zu Pixel auf und schaffen durch die vielen Interaktionsmöglichkeiten ein offenes Feld, um selbstständig auch Entdeckungs- und Wiederentdeckungsreise zu gehen.

Dortmunder U
Leonie-Reygers-Terrasse
44137 Dortmund

Fr 16.02.2024 – So 02.06.2024
uzwei / Ebene 2

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