vonFred Hüning 31.01.2024

FKK – Foto, Kunst & Kapriolen

Fred Hüning, Fotograf & Tagedieb, sitzt in einer einsamen Blog-Hütte im Brandenburgischen und schreibt und fotografiert für sein Blog-Buch.

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Die Produzentengalerie Galerie M in Potsdam (Charlottenstraße 122) präsentiert in zwei Ausstellungen die Ergebnisse des künstlerischen Projekts „diversity practice, Werkstatt der Generationen“. Der erste Teil ist noch bis zum 9. Februar 2024 zu sehen mit diesen Künstler*innen-Tandems: Bettina Schilling & Allan Paul / Corinne Holthuizen-Habermann & Michael M. Heyers / Jutta Pelz & Falk Richwien / Katharina Forster & Heike Kropius / Kristine Narvida & Karsten Kelsch.

Hier ein Auszug aus der Pressemitteilung zur Ausstellung:

20 Brandenburger Künstler:innen haben sich auf ein ungewöhnliches künstlerisches Experiment eingelassen: Sie arbeiteten mit Partner:innen zusammen, die nach dem Zufallsprinzip ermittelt wurden, um ein gemeinsames Kunstwerk herzustellen. Dazu wurden im Losverfahren zehn Tandems zusammengestellt, deren Beteiligte verschiedenen Generationen angehören. Die Mitwirkenden entwickelten während einer sechswöchigen Arbeitsphase eine gemeinsame Fragestellung in Bezug auf ihre Zusammenarbeit und daraus resultierend eine gemeinsame künstlerische Arbeit. Der jüngste am Projekt beteiligte Künstler ist 32 Jahre alt, die älteste Künstlerin 85 Jahre. Die Zusammenarbeit erfolgte nach von den Tandems individuell definierten Regeln, meist in direkten analogen oder digitalen Treffen, in denen das gemeinsame Kunstwerk entstand. Die entstandenen Gemeinschaftswerke gehören unterschiedlichsten künstlerischen Genres an: Malerei, Skulptur, Installation, Fotografie, Zeichnung, Video.

So weit, so interessant. So ein Projekt könnte natürlich auch durchaus schiefgehen … die erste Ausgabe (die zweite folgt Mitte Februar – mit meiner Beteiligung) macht aber größtenteils einen guten Eindruck. Eine wirklich gelungene Zusammenarbeit zweier auf den ersten Blick ganz unterschiedlicher Künstler möchte ich hier kurz vorstellen:

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Bettina Schilling ist 73 Jahre, Allan Paul 48 Jahre alt. Der Altersunterschied beträgt also ein Vierteljahrhundert. Beide schuften im Weinberg der Kunst (wie J. Meese sagen würden) in der Abteilung „Malerei“, beide wohnen und arbeiten im Land Brandenburg, kannten sich vorher aber nicht, recherchierten dann im Internet und fanden auf Anhieb die Arbeiten des Anderen stark, spannend, inspirierend, entdeckten Gemeinsamkeiten, Anknüpfungspunkte … Aber lassen wir Allan selbst weiter erzählen:

Wir haben uns dann im Atelier von Bettina Schilling verabredet und besprochen wie wir zusammen arbeiten möchten. Wir wollten abwechselnd an mehren Werken arbeiten und die Wahl der Mittel völlig frei lassen. Da Bettinas Figuren aus PVC, Teppich, und Papier einen Hintergrund brauchen, begann ich mit der Arbeit und wir wechselten uns immer tageweise im Atelier ab. Es war immer ein super spannendes Erlebnis, den nächsten Schritt vom Gegenüber zu erleben. Wir waren immer auch telefonisch im Kontakt und haben uns über die Werke und deren Entwicklung ausgetauscht. Es sind bereits 3 weitere Arbeiten entstanden und wir werden gemeinsam mindestens bis zum Mai weitere Werke erschaffen. 

In der Tandem-Ausstellung in Potsdam sind jetzt zwei Bilder mit dem Titel „Fressen oder gefressen werden“ (Ölfarbe, Ölpastel, Acryl, Lackspray, Filz und PVC auf PVC-Boden) zu sehen.

Die Künstler Bettina Schilling und Allan Paul vor ihrer Gemeinschaftsproduktion „Fressen oder gefressen werden“

Und hier noch 3 weitere gemeinsame Arbeiten, die aus dem Projekt „diversity practice, Werkstatt der Generationen“ entstanden sind und am 4. und 5. Mai zum Tag des offenen Ateliers im Atelier von Bettina Schilling im Atelierhaus Panzerhallen gezeigt werden.

© Bettina Schilling und Allan Paul
© Bettina Schilling und Allan Paul
© Bettina Schilling und Allan Paul

 

 

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