GEHASST VERDAMMT VERGÖTTERT
Splitter und Balken, aufgeschnappt und aufgespiesst in der Uckermark:
I.
In Prenzlau, der Stadt die ihren See küsst (sympathische Eigenwerbung), gibt es einen FKK-Strand, der durch einen kühlen Baumtunnel zu erreichen ist.
Rechts sitzen betagte Männer mit bronzebraunen Bierbäuchen in einer Reihe.
Ihre Unterhaltung besteht aus mehr oder weniger originellen Kommentaren zu jedem neuen Besuch. Die betagten Frauen auf der gegenüberliegenden Seite führen tiefgehende Gespräche über Herzinfarkte (eigene und solche von Bekannten), unverschämte Ärzte und echten Gossip, z.B welche Fkk-Freundin den Ehemann einer anderen Freundin zum Abschied vor aller Augen auf den Mund geküsst hat.
Die Wortführerin mit angenehmer Raucherinnenstimme berichtet von den wechselnden Freunden ihrer Tochter;
„Als erstes frage ich meine Tochter immer, welche Nationalität der Neue hat. Davon lasse ich mich auch nicht abbringen. Meine Enkelin hat sie ja von einem Türken. Die Kleene ist auch ganz okay. hat aber schon ein südländisches Temperament.“
II.
Ein Imbiss in der Uckermark, beliebt bei Einheimischen und Berlinern (sprich Besucher und Zugezogene aus aller Welt) wegen seiner „Ostpreise“. Ein Mozi (Mozzarella mit Tomate) kostet 5 Euro, ein Magnumeis einfuffzig (im Supermarkt 2,70).
Am Tisch neben der Verkauftheke des 1-Mann Betriebes sitzen meist die Einheimischen (Die Berliner sitzen im Garten und warten geduldig auf ihren Essensgong). Ich warte am Stammtisch also auf mein Mozi. Ein älterer Einheimischer sitzt daneben, nickt nur zum Gruss und trinkt sein BP ( Berlinern Pilsener 0,5 für 1,30). Wir schweigen uns an. Eine schöne (ich weiß nicht, warum ich das hier erwähne, mit dem Aussehen hat das folgende, absolut Unerträgliche absolut nichts zu tun) schwarze Frau mit ihren 2 Kindern fährt an uns vorbei. Der Mann fixiert den Tisch vor ihm mit leerem Blick und sagt: WAS IST DAT DENN FÜR EINE VERBRANNTE.