vonFred Hüning 22.01.2022

FKK – Foto, Kunst & Kapriolen

Fred Hüning, Fotograf & Tagedieb, sitzt in einer einsamen Blog-Hütte im Brandenburgischen und schreibt und fotografiert für sein Blog-Buch.

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Der Tod und das Mädchenlager

 

Das Mädchenlager ist dem Tod freundlich gesinnt.

Der Tod ist dem Mädchenlager freundlich gesinnt.

Das Lager weiß, was dem Tod gefällt und bedient ihn reichlich.

Der Tod weiß die Freundlichkeit des Lagers zu schätzen.

Der Tod zeigt sich erkenntlich.

Der Tod weiß die Großzügigkeit des Lagers zu schätzen.

Der Tod leistet ganze Arbeit.

 

Der Tod und das Mädchenlager sind Verbündete.

Der Tod und das Mädchenlager arbeiten Hand in Hand.

Der Tod und das Mädchenlager schaffen gemeinsam Großes.

Der Tod und das Mädchenlager sind füreinander bestimmt.

 

Der Tod fühlt sich wohl im Lager.

Es mangelt ihm an nichts.

Der Tod fühlt sich wohl in Deutschland.

Es mangelt ihm an nichts in diesen Tagen.

Der Tod ist ein Freund des Lagers.

Der Tod ist ein Freund Deutschlands.

Der Tod ist ein gern gesehener Gast im Lager.

Das Lager beschenkt ihn reichlich.

Der Tod begrüßt die Geschenke der Deutschen.

Der Tod schätzt die Arbeit der Eichmanns,

Himmlers, Goebbels, Hitlers, Ramdohrs.

 

Der Tod hat eine gute Zeit in Deutschland in diesen Tagen.

Daran wird er sich später noch gerne erinnern,

wenn er längst zu Gast ist in anderen Ländern.

© Bilder und Text: Fred Hüning

Abschließend noch einige Daten zum Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück – zitiert nach https://www.ravensbrueck-sbg.de/:

In den Jahren 1939 bis 1945 sind etwa 120.000 Frauen und Kinder, 20.000 Männer und 1.200 weibliche Jugendliche als Häftlinge registriert worden. Die nach Ravensbrück Deportierten stammten aus über 30 Nationen, unter ihnen Jüdinnen und Juden sowie Sinti und Roma. Zehntausende wurden ermordet, starben an Hunger, Krankheiten oder durch medizinische Experimente. Im Rahmen der Aktion „14 f 13“ wurden etwa 1.900 Häftlinge ermordet, die als behindert bzw. als arbeitsunfähig galten. Mit ihnen wurden auch jüdische Häftlinge in der Gaskammer der „Heil- und Pflegeanstalt Bernburg“ ermordet. Ab 1941 diente Ravensbrück als Hinrichtungsstätte: Zahllose Frauen – die genauen Zahlen sind unbekannt – wurden mit Schusswaffen exekutiert. Anfang 1945 richtete die SS im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück in einer Baracke neben dem Krematorium eine provisorische Gaskammer ein. Hier ließ die SS im Zeitraum von Ende Januar bis April 1945 ca. 5.000 bis 6.000 Häftlinge vergasen.

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