“The Eastern world, it is explodin’ / Violence flarin’, bullets loadin’ / we’re on the eve of destruction.” (Barry McGuire)

Mitte Februar 2022 gab es eine ungewöhnliche Aneinanderreihung von gleich drei schweren Stürmen bzw. Orkanen innerhalb von wenigen Tagen: XANDRA, YLENIA und ZEYNEP, die in den Wäldern Brandenburgs tausende Bäume zum Umstürzen gebracht haben. Wenige Tage später begann der vom russischen Präsidenten Putin befohlene Angriffskrieg gegen die Ukraine. Ich machte in dieser Zeit viele Waldspaziergänge und wurde dabei visuell angezogen von den umgestürzten Kiefern, die teilweise in sich derart verdreht und innerlich zerborsten waren, wie ich dies vorher so noch nicht gesehen hatte. Bei der Auswertung der entstandenen Bilder am Rechner erinnerten mich die fotografierten Details an Aufnahmen von kriegszerstörten Wohnhäusern, an gebrochene Knochen etc. Dieser Eindruck wurde durch Bearbeitung (Umkehren ins Negativ, monochrome Farbgebungen) noch verstärkt. Im Endergebnis ist auf den ersten Blick der wahre Bildgegenstand nicht mehr erkennbar. Der Betrachter soll sich ganz auf seine Intuitionen und Emotionen einlassen und für sich das aus meinen Bildern lesen, was diesem gerade auf der Seele liegt. Stark inspiriert wurden diese fast abstrakt und malerisch wirkenden Bilder, die alle aus Zufällen (Kräfte der Natur) entstanden sind, durch meine Beschäftigung mit dem Werk von Gerhard Richter, der den “Zufall für den größeren Künstler” hält.

alle Bilder: © Fred Hüning / Februar 2022