Capitol Hill ist das nette Viertel von Seattle, dort wo die Schwulen siedeln und die Bürger hinterherziehen. So nett ist es dort, dass ich im Auto dieses Zentrum des Seattle Way of life gar nicht bemerkte. Erst am Ende des Broadway ging mir auf, dies könnte es gewesen sein.
Ein Spaziergang entlang der unscheinbaren Straße bestätigte die Theorie. Der Linienbus lud ein Fahrrad vorne auf, die Tüte roch bemerkenswert gut und der Kaffee hielt alle Versprechen der Kaffeestadt Seattle.
Am Nachmittag habe dann noch eine Runde auf Mercer gedreht, einer Insel östlich der Innenstadt. Zwischen all den Villen am Hang fand ich im Südosten eine schöne Badestelle. Sich sonnen, ins Wasser gehen und den Hausberg, den Mt. Rainier, betrachten – das war hier eines.
Am anderen, nördlichen Ende der Insel sollte man einen Blick auf die Villa des Bill Gates erhaschen, versprach der Reiseführer. Ist mir nicht gelungen, dafür gabs an dem Nordende hervorragende Brombeeren – und diese in großen Mengen.
Brombeeren sind ohnehin wichtiger als der Blick auf Villen, hätte Frau Prokop gesagt.