Ein Mädchen spukt durch den berühmten Fischmarkt von Seattle. Sie soll bei der großen Grippe-Epidemie des Jahres 1918 dort ihrem Schicksal überlassen worden sein. Eltern haben ihre kranken Kinder im Fischmarkt abgegeben, der zur Quarantäne-Station verwandelt worden. Die Kinder waren damit quasi zum Tode verurteilt. Die Treppe in den Tod ist noch zu besichtigen.
Dabei ist der Pike Place Market einer der schönsten Plätze von Seattle. Und die Stadt soll einer der begehrtesten Wohnorte der USA sein. Tatsächlich scheint an diesem Spätnachmittag Ende August die Sonne, das Meer glitzert und der Kaffee hilft gegen den Jetlag. Das Soundview Cafe (1501 pike place, Seattle, WA 98101, (206) 623-5700) mit seinem Blick über den Sund und dem frischen Fisch ist der ideale Ort eine US-Reise zu starten – entlang am Highway 1(01), immer die Küste im Blick von Seattle nach Los Angeles.
Wachgehalten vom Kaffee führt der Weg vom Pike Place Market nach Downtown. Viel mehr Obdachlose als gedacht zeigen sich in dieser reichen Stadt, deutlich mehr jedenfalls als Gäste in den vereinzelten Jazz-Lokalen, die an diesem Abend noch geöffnet sind. Nachdem ich das Hemp Festival an diesem Abend nicht mehr finden kann, falle ich im Moore Hotel (1926 2nd Ave
Seattle, WA 98101, (206) 448-4852) ins Bett.
Frau Prokop hätte sicher noch durchgehalten und die Obdachlosen nach ihrem Leben oder wenigstens nach ihrem Auto gefragt. In dem schliefen viele.
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