vonClaudius Prößer 14.12.2009

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44,0 Prozent der Stimmen hat der Kandidat der rechten Opposition, Sebastián Piñera, im ersten Wahlgang eingefahren (mehr hier und hier). Das ist zwar weniger als das Ergebnis, das er bei der letzten Stichwahl gegen die Sozialistin Michelle Bachelet im Januar 2006 erzielte, übertrifft aber trotzdem die Erwartungen nach den letzten Umfragen.

Gut 14 Prozent Vorsprung hat Piñera damit vor dem Christdemokraten Eduardo Frei, der gerade einmal 29,6 Prozent für die regierende Con­cer­ta­ción holte. Weil sich der aus dem Mitte-Links-Bündnis aus­ge­scher­te Marco Enríquez-Ominami („MEO“) am Ende doch nur 20,1 Prozent sichern konnte, tritt Frei am 17. Januar in einer Stichwahl gegen Piñera an. Der Kandidat der außerparlamentarischen Linken, Jorge Arrate, kam auf 6,2 Prozent.

So ganz außerparlamentarisch ist diese Linke seit dem Wahlsonntag allerdings nicht mehr: Im kommenden Abgeordnetenhaus sitzen drei Vertreter der Kommunistischen Partei, die seit 1973 in keinem Parlament mehr vetreten war (bis 1990 gab es gar keines, anschließend verhinderte das von Pinochet eingeführte „binominale“ Wahlsystem den Einzug kleiner Parteien in die beiden Kammern). Möglich wurde das durch ein Zweckbündnis mit der Concertación, die mit dem „Juntos Podemos“ in bestimmten Wahlkreisen eine gemeinsame Liste bildete.

Schon deshalb darf Frei die Prozente Arrates in der Stichwahl als seine eigenen betrachten. Völlig unklar hingegen ist, wie viele der MEO-Wähler sich doch noch auf Freis Seite schlagen: Ihre Stimme für den 36-Jährigen sollte ja in erster Linie eine Ohrfeige für die – aus ihrer Sicht – korrumpierte und verfettete Concertación sein. In den kommenden Wochen wird also noch viel gefeilscht und gestritten werden. Entweder kommt dabei eine Concertación 2.0 heraus, die noch einmal begeistern kann. Oder Piñera gewinnt.

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