von 20.01.2011

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Nach -Eine unbequeme Wahrheit- sucht ein Regisseur nach erneuerbaren Energiequellen (Foto: tagstiles.com/photocase.com)

Dass am 18. März 2010 ein Film in die deutschen Kinos kam, der Auswege aus der Energiekrise zeigte, ist – da muss ich ehrlich sein – an mir vorbeigegangen. Umso überraschter war ich also, als ich Heiligabend den Dokumentarfilm „Die 4. Revolution – Energy Autonomy“ auspackte.

Jedem, dem Al Gores Film „Eine unbequeme Wahrheit“ über die bevorstehende Klimakatastrophe noch schwer im Magen liegt, wird dieser Film in Staunen versetzen! Regisseur Carl-A. Fechner nimmt uns nach vier Jahren Recherche und Dreharbeiten mit in zehn Länder, die durch unterschiedliche Projekte und Ideen schon Großes für eine nachhaltige Energieversorgung leisten.

Gezeigt wird unter anderem eine dänische Insel, auf der die 50.000 Einwohner vollständig durch erneuerbare Energien versorgt werden, sowie die Männer des “Mali Folke Centers”, die in Afrika, wo zwei Drittel der Menschen noch gar keinen Zugang zu Strom haben, Solarmodule installieren. Politiker wie Hermann Scheer (SPD) und der Experte Preben Maegaard zeigen, dass eine Energiewende tatsächlich möglich ist. Innerhalb von 30 Jahren könnte durch eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Revolution die Versorgung der Menschheit durch Erneuerbare Energien und die Unabhängigkeit von fossilen und nuklearen Ressourcen gewährleistet sein.

Gelingen soll dies durch globale Umstrukturierungen, geänderte Machtverhältnisse und durch gerechter verteiltes Kapital. Über diese Entwicklungen diskutieren engagierte Politiker und Unternehmer, afrikanische Mütter und Aktivisten. Doch auch die negativen Stimmen kommen zu Wort. Fatih Birol, Chefökonom der Internationalen Energieagentur, steht einer solchen Wende skeptisch gegenüber. Doch wirklich überzeugt haben mich letztendlich all die Menschen, die durch ihre kleinen Taten die Welt schon verbessern.

Die im Film gezeigten Projekte machen Mut. Auch wenn der ungleiche Kampf gegen die konventionellen Energiekonzerne noch Jahrzehnte andauern kann und Filme wie „Die vierte Revolution“ nicht von heute auf morgen die Welt verändern werden, sorgt er für ein Umdenken und sensibilisiert die Menschheit für dieses Thema. Diese Revolution muss in unseren Köpfen beginnen.

Text: Julia Schmitt
Fotolizenz: by

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