Es gibt ja Dinge, die wünscht man seinem ärgsten Feind nicht. Zum Beispiel, dass jemand Namen und Webseiten kapert, um darunter dumme Blog-Kommentare zu verfassen. Aber genau das ist offenbar Norbert Essing am 3. Januar 2011 passiert. Auf mehreren Dutzend Blogs aus aller Welt tauchten an diesem Tag plötzlich Kommentare auf, die angeblich von „Norbert Essing“ verfasst wurden und auf verschiedene auf den Westerkappelner Kommunikationsunternehmer bezogene Webseiten verweisen. Die belanglosen Kommentare (z.B. „Hello webmaster, i think that what you say is absolutely cogently.“) stehen fast wortgleich und immer in Englisch zu Beiträgen von Moscheen-Tipps über Gurkenrezepte und manipulierte Fotos bis zu Promi-Klatsch.
Theoretisch könnten die Kommentare natürlich von Essing selbst kommen, immerhin ist er mit einem Beitrag in der aktuellen Ausgabe von Cicero erstmals seit längerem wieder öffentlich als Autor in Erscheinung getreten. Aber die Machart sieht so sehr nach jenen in der Regel angelsächsischen Spam-Kommentaren aus, die auch hier ständig auflaufen, dass man wohl eher von Fremdspammern ausgehen muss.
Viele Fragen bleiben offen: Wer war der Autor? Was sein Motiv? Wie ist Fremdspammen rechtlich zu bewerten? Kann der Betroffene eine Löschung verlangen? Oder sogar Schadenersatz? Sachdienliche Hinweise werden jederzeit gerne entgegengenommen.
Korrektur 11.1.11:
Ein Leser hat mich darauf hingewiesen, dass im Online-Inhaltsverzeichnis von Cicero zwar Norbert Essing als Autor der aktuellen Ausgabe aufgeführt wird, dass das aber gar nicht stimmt. Der fragliche Beitrag auf S. 32 ist von Rolf-Bernhard Essig. Da hat wohl die Online-Redaktion des Blattes was verwechselt. Ob auch Rolf-Bernhard Essig Opfer von Fremdspammern ist, wurde und wird von mir nicht geprüft.