vonsaveourseeds 31.03.2009

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Haben Sie einen Garten, schon das restliche Laub gerecht und den Spaten geschwungen? Auch schon Samen gekauft für diese Saison? Vielleicht sollten Sie noch ein kleines Fleckchen für „Golden Bantam“ reservieren: Maissig süß, aber nicht „super-sweet“, traditionsreich seit 1902 und samenfest: Sie können daraus im kommenden Jahr ihr eigenes Saatgut ernten. Nebenbei ein essbares Zeichen gegen Gentechnikmais-Anbau. Machen Sie ihren Garten oder auch Balkon zur gentechnikfreien Zone! Über 50.000 Gärtnerinnen und Gärtner waren letztes Jahr dabei und haben sich auf der „Goldenen Bantamkarte von Deutschland“ eingetragen. Dieses Jahr werden es vielleicht noch einige mehr. Die Aktion, die wir jetzt schon im vierten Jahr anzetteln, macht nicht nur Spass und schmeckt hervorragend. Mittlerweile hat sich auch eine regelrechte Mais-Szenen gebildet: Samentausch und Tips zum Anbau, Bilder und Neuigkeiten aller Art, Anbauaktionen vor Rathäusern und in Schulen, und nicht zuletzt natürlich möglichst nah ran an die Gentechnikfelder.

Denn wir dürfen ja wohl erwarten, dass unser Grill-Mais nicht mit Pollen von Mon 810 verunreinigt wird und die Bienen in unserem Garten nicht plötzlich im Verdacht stehen, Gentechnik-Bomber zu sein.

Wir erwarten das vor allem auch deshalb, weil wir daraus ja für das nächste Jahr wieder Saatgut gewinnen wollen und dann keinesfalls Gentechnik in unserem Garten stehen soll.

Das wollen wir in diesem Jahr auch mit einer Petition an den Bundestag unterstreichen. Denn das neue Gentechnikgesetz, das im vergangenen Jahr in Kraft trat, hat den privaten Anbau praktisch schutzlos gemacht: Nur wer bei gewerblichem Anbau durch Verunreinigungen Schaden nimmt soll dafür eine Entschädigung bekommen.

Wir aber wollen keine Entschädigung, sondern einfach gar keine Gentechnik in unserem Garten und halten dies auch in Zukunft für ein unveräusserliches Menschenrecht.

Falls sich die Bundesregierung allerdings doch noch rechtzeitig dazu durchringen sollte, den Anbau von „Mon 810“ zu verbieten, dann feiern wir ein grosses Fest und essen unseren Bantam mit noch grösserem Vergnügen – bis auf die Samen für das nächste Jahr, versteht sich.

Noch ein für die Garten-Ästhetik nicht zu verachtender Vorteil von „Golden Bantam“: Es handelt sich dabei nicht um para-militärisch stramme Hybrid-Monster, die einem die ganze Sicht verschandeln, sondern durchaus noch um zivilisierte Pflanzen von vielfältigem Wuchs und mexikanisch-liebenswerter Ausstrahlung.

Wir würden uns glücklich schätzen, auch Sie bald in der Gemeinde der „Bantamesen“ wiederzufinden. Schauen Sie mal vorbei: www.bantam-mais.de

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