von 13.03.2011

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Von Julian Kasten, Teilnehmer am Workshop der taz Panter Stiftung

Es ist Sonntagszeit. Die meisten schlurfen schlapp in den Arbeitsraum. Fast alle haben Nachtschichten hinter sich. Einige schrieben noch Texte, andere verteilten sich in der Stadt. Und ein paar von uns machten beides, was auf Kosten der Schlafzeit ging. Und Müdigkeit schreibt nur in seltenen Fällen gute Texte. Hoffen wir also darauf.

Kurz nach 9: Wir werden daran erinnert, dass dies nur eine 5-minütige Konferenz sein soll. Tatsächlich dauert sie nur etwas länger. Wir sind noch zu müde, um die straffen Organisationsansprachen der Betreuenden zu unterbrechen. Ist das schade oder unser Jackpot? Wir brauchen die Zeit, und Kaffee sowieso. Streit und Kritik bleiben also aus, denn die Zeit drängt. Gehirne und Computer fahren wieder hoch. Der Endspurt beginnt.

Foto: Sebastian Heiser
Wenn 20 junge Menschen vier Seiten zusammen gestalten sollen, ist jegliches Ergebnis letztlich ein Kompromiss. Dass alle an einem Strang ziehen könnten, hat wohl nur der Naivste erhofft. So vertiefen sich die Individuen in ihre Werke, in ihren persönlichen Untergrund und mir kommt der Gedanke, dass am Ende so etwas wie ein roter Faden oder eine Linie fehlen könnte.

Liegt das am Thema „Untergrund“? Irgendwie fehlt es manchmal einfach an einem Zugang. Und zu guter Letzt fehlte womöglich eine zweite inhaltliche Konferenz, denn viele potentielle und härtere Themen (Drogenmilieu, Prostitution oder Kriminalität) fielen unter den Tisch.

Wir sind jung. Wir sind seicht. Wir sind interessiert an Kultur und auch ein bisschen an Politik. Was auch immer wir darunter verstehen. Wir sind nicht so Untergrund. Aber wir schreiben darüber. Wir sind nett und engagiert. Auf dem Papier. Wir haben noch viel zu lernen! Auf die Ergebnisse bin ich dennoch gespannt.

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