Eigentlich sollten wir dieses Wort gar nicht brauchen: Denn in der Flatrate (für Deutschdeutsch-Freunde: Pauschale) ist doch alles schon drin – einmal bezahlt, nie mehr gesorgt. Doch die Flatrate hat den preisbewussten Deutschen so gut gefallen, dass man ihnen praktisch nichts mehr verkaufen kann, was nicht flatgeratet ist – weshalb die hohe Marketingkunst darin bestand, ein Leistungspaket so zu zerteilen, dass man an ein und denselben Kunden möglichst viele Flatrates dafür verkaufen kann. Die Mobilfunker sind da ja besonders beschlagen – mit Flats und Superflats und Kombiflats für Festnetz, Freunde, Feinde, eigene und fremde Handynetze, Inland und Ausland, Simse und Internetze. Vom eigentlichen Wortsinn der Flatrate bleibt damit natürlich nichts mehr übrig.
Was zwei mögliche Wege eröffnet: Entweder
– man verbietet den Gebrauch des Wortes Flatrate wegen Irreführung des Kunden. Wenn mir Vodafone bei einem Handy mit „SuperFlat“ noch einmal 250 Euro für „Internet“ auf die Rechnung draufhaut, handelt es sich eben nicht um eine „SuperFlat“, sondern um vorsätzliche Täuschung. Wenn man nur ein paar aus solchen Geschäftsvorfällen entstehende Kundendialoge detailliert präsentiert (etwa so wie meinen Nicht-Dialog mit dem Lufthansa-Kundendialog), werden sich die Unternehmen ganz schnell freiwillig gezwungen vom Flatrate-Begriff verabschieden und realistischere Bezeichnungen verwenden. Oder
– man findet ein Wort für die richtige, wirkliche, wahre Flatrate. Full-Flat hat die Wortwarte dafür gefunden, ein guter Vorschlag. Wennn später heute der Vodafone-Kundenservice bei mir anruft, um meine Reklamation vom vergangenen Donnerstag zu beantworten (so zumindest versprochen), werde ich das vorschlagen. Und wenn es denen nicht gefällt: Vielleicht gibt es ja andere Mobilfunker, die sich dafür begeistern könnten.