vonFalk Madeja 29.10.2009

taz Blogs


Willkommen auf der Blogplattform der taz-Community!

Mehr über diesen Blog

Am Samstag, wir fuhren auf der Autobahn zwischen Breda und Waalwijk, machten wir noch Witze. Der Tabellenletzte RKC Waalwijk hatte bei NAC Breda anzutreten, aber laut Zeitungsberichten hatte das klamme Schlusslicht nicht mal mehr das Geld für den Bus. Nun, zwischen Waalwijk und Breda sind es ja nur etwas mehr als 30 Kilometer, wenn sie uns nun auf Fahrrädern entgegenkommen würden? Die Drahtesel brauchen ja immerhin keinen Diesel.

Nun, wir konnten keine Fahrradfahrenden Waalwijk-Kickern entdecken, aber irgendwie scheinen sie den Weg ins Stadion von NAC gefunden zu haben. Leider ging auch das Spiel verloren, nämlich mit 0:1. RKC Waalwijk bleibt am Tabellende – und scheint ganz und gar am Ende zu sein. Bei einem Budget von rund 6 Millionen Euro, dem niedrigsten der Ehrendivision, gibt es rund 3 Millionen Schulden und in dieser Saison ein neues Defizit von 2,2 Millionen Euro. Eigentlich rechnet die niederländische Fussballwelt damit, dass sich RKC Waalwijk in wenigen Tagen aus der laufenden Saison zurückzieht.

Im letzten Moment versuchen die Spieler mit einer Geste das finanzielle Blatt zu wenden. Sie haben angeboten, bis zum Saisonende auf ihre Gewinnprämien zu verzichten. Allerdings hat RKC von elf Spielen gleich mal zehn verloren – und nur einmal gewonnen. Nichts deutet darauf hin, dass es im Laufe der Saison besser werden könnte. Wieviel Geld kann dann also der Verein beim Vezicht auf Gewinnprämien einsparen?

NACHTRAG I: in der örtlichen Zeitung BN/de Stem lesen wir, dass die Kicker des RKC Waalwijk im Prinzip 500 Euro pro Punkt als Prämie bekommen. Rund 200.000 Euro für Punktprämien waren im Budget eingeplant, anscheinend hatte das Team aber schon von Anfang an gegeplant, den Verein diesbezüglich zu entlasten.

NACHTRAG II: am Nachmittag erklärte Bürgermeister Nol Kleijngeld (der heisst echt so), dass der Verein vorerst gerettet worden sei. Zun Beispiel solle die Stadionmiete von 450.000 auf 300.000 Euro gerettet werden, zum Teil aus Spenden der Bevölkerung.

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/fussballer_niederlande_ii_netter_versuch_der_spieler_von_rkc_waalwijk/

aktuell auf taz.de

kommentare