vonFlorian Siebeck 20.01.2011

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Foto: Judith Sewer / Photocase
Die neuen Schuhe hatte sie sich seit langem gewünscht. Aber dann kam da dieser merkwürdige Ausschlag.

Erst waren vereinzelte Stellen an den Füßen nur ein wenig gerötet. „Druckstellen“, dachte die junge Frau. Dann fing es an zu kratzen, zu brennen und die roten Stellen wurden größer. „Ich hatte keine Ahnung wo das herkommen sollte“, sagt sie. Der Ausschlag wurde immer stärker, schließlich musste sie sogar zum ärztlichen Notdienst gehen.

Doch was es mit dem Ausschlag wirklich auf sich hatte, erfuhr Tatjana erst viel später. Als sie sich mit einer Bekannten unterhielt. Einen ganzen Abend lang hatten sie schon über alles Mögliche gequatscht, im Hintergrund hatte sie immer das Jucken des rätselhaften Ausschlags gespürt. Die Bekannte erzählte, dass ihr am Vorabend so langweilig gewesen sei, dass sie den ganzen Abend ferngesehen habe: „Nur Schrott kam da“, kritisierte sie das TV-Programm. Erst später am Abend sei sie auf eine hochinteressante Dokumentation gestoßen: Giftstoffe und Chemikalien in Kleidungsstücken.

„Hoffentlich sind deine neuen Schuhe nicht auch belastet“, merkte die Bekannte an und meinte das eigentlich als Scherz. „Die sind voll schön, die hätte ich auch gern“, fügte sie hinzu. Doch Tatjana hörte das gar nicht mehr. Sind die Schuhe etwa schuld an meinem Ausschlag? Recherchen im Internet zeigten: Das kommt relativ oft vor. „Immer Socken anziehen, kein direkter Hautkontakt mit den Schuhen“, ist als Tipp im Netz zu finden. Bei schicken Lederpumps könnte sich das als relativ schwierig erweisen.

Foto: Nadja Quirein

Tatjanas Besuch beim Arzt war eher verwirrend. Er tippte auf Gürtelrose, die sich ebenfalls als schmerzhafter Ausschlag zeigt. Doch das hält sie für eher unwahrscheinlich, denn seit sie die Schuhe nicht mehr angezogen hat, ist auch der Ausschlag verschwunden.

Etliche Informationen im Netz sprechen ebenfalls dafür, dass das womöglich in den Lederschuhen vorkommende Chrom VI den Ausschlag ausgelöst hat. Chrom VI gelangt über bestimmte Gerbverfahren ins Leder. Doch es gibt auch chromfreie Gerbverfahren, erfährt man im Internet beim Bundesinstitut für Risikobewertung. Die junge Frau möchte sich nun mit dem Thema „Giftstoffe in Kleidung“ näher beschäftigen und herausfinden wie man „sichere Schuhe“ kauft.

Was Experten zu diesem Problem meinen, erfahren Sie demnächst an dieser Stelle.

Text: Nadja Quirein, Foto: Nadja Quirein und Judith Sewer / Photocase

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