vonDetlef Guertler 14.02.2009

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Als Leonie noch im Kindergarten war, war Bobo ihr ständiger Begleiter. Bobo war vier Meter groß, passte aber problemlos in die offene Handfläche. Ob er Mensch, Tier, oder irgendwas dazwischen war, haben wir nie erfahren. Aber er war sooo süß, und immer mit dabei – sogar noch in der ersten Klasse.

Wenn wir Clemens vom Kindergarten abholten, erzählte er uns oft von Amelie. Amelie hatte eine rote Latzhose und eine rote Mütze an und war immer mit Clemens zusammen. Wir brauchten ein paar Wochen, bis wir begriffen hatten, dass es in diesem Kindergarten gar kein Mädchen namens Amelie gab. Hätten wir Clemens gefragt, hätte er uns das auch gleich sagen können: Sein Amelie war ja kein Mädchen, sondern ein Junge. Als Clemens in die Schule kam, kam Amelie nicht mit.

Lucie hatte weder Bobo noch Amelie. Zumindest nichts, wovon wir wussten. Aber das kommt ja auch so hin, schließlich haben nicht alle, sondern nur die meisten der Kinder rund ums Einschulungsalter einen solchen virtuellen Begleiter.

Aber virtueller Begleiter ist kein schönes Wort. Viel schöner ist Charlies Wort für Sören Lorenson: Geheimfreund. Natürlich nicht sein Geheimfreund, sondern der seiner kleinen Schwester Lola, die schon fast fünf ist und Sören Lorenson nie Geheimfreund nennen würde, weil er für sie ja erstens nicht geheim, sondern ganz real ist und zweitens schon einen Namen hat, Sören-Lorenson nämlich.

Wer mehr über den Geheimfreund Sören Lorenson wissen möchte: Charlie & Lola läuft immer Samstags, 8.35 Uhr im Kika (oder auf Kika? oder bei Kika? also Kika jedenfalls). Und wer mehr über Geheimfreunde wissen möchte: einfach mal mit Kindern unterhalten.

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