SP hat Tomaten auf den maoistischen Augen “Es geht über Links”, solche Poster sah ich in den vergangenen Tagen in Amsterdam – die waren von der SP, der Sozialistischen Partei. Die ist mit heute 25 der 150 Sitze im Haager Parlament ein wichtiger innenpolitischer Faktor – und träumt von der Regierungs-Teilnahme mit PvdA, GrünLinks und D66.
Allerdings ist von den 25 Sitzen in den Umfragen nicht viel übrig geblieben, die SP könnte unter zehn rutschen. Immer noch viel mehr als Anfang der 90er, da waren sie gar nicht im Parlament. Aber ein Artikel in der Zeitschrift HP/de Tijd, den ich damals voll Verwunderung las, sagte der SP einen beispiellosen Aufstieg voraus – und die lieben Kollegen hatten Recht.
Mich hat immer verwundert, warum die SP in gewissen linken und liberalen Kreisen so viel Symphatie geniesst, schließlich waren die Gründer mal glühende Fans vom Massenmörder Mao. Der hat wahrscheinlich noch mehr Menschen ermordet als Hitler oder Stalin, es ist die Rede von 65 Millionen. Wenn jemand mal Fan von Hitler gewesen wäre, könnte der wohl kaum politische Karriere machen. Nun gut, nun schlecht.
Wie aber konnte die SP so rasant aufsteigen? Auch hier kann HP/de Tijd wieder nützliche Informationen liefern. Grundstein für den Aufstieg der Partei ist eine solide finanzielle Situation. Und woher kam das Geld? Tatsächlich, und es klingt wie ein blödes Klischee, aus China. Und deshalb ist die SP heute die reichste Partei der Niederlande. 1971 bekam SP-Führer Daan Monjé bei einem Besuch in Peking 400.000 Gulden (heute etwa 200.000 Euro) angeboten – und er schnappte zu. Das Geld bekam er offensichtlich im Hafen von Kopenhagen bar ausbezahlt. Was für eine Räuber-Geschichte.
1976 konnte dann von dem Geld das Haus für die Partei-Zentrale in Rotterdam gekauft werden. Inzwischen besitzen die Mao-Genossen 13 Gebäude, die offiziell mehr als 6.569.300 Euro wert sein sollen, in Wahrheit viel mehr. Denn die Häuser stehen nur zum Einkaufspreis in den Büchern, und der niederländische Häusermarkt galoppiert und galoppiert. Ich glaube, dass die SP neben CDA mit 2,3 Millionen Euro das größte Budget für den kommen Wahlkampf hat.
SP-Schatzmeisterin Rosita van Rijswijk sollte, so HP/de Tijd, die maoistische Spende etwa Amnesty International überweisen. Aber das will sie nicht. Wenn ich die SP wieder mal höre, wer alles asozial im Lande sein soll, dann denke ich – spendet erst mal euer Mao-Geld. Oder habt ihr Tomaten vor euren sozialistischen Augen?