„Si Lehman Brothers hubiera sido Lehman Sisters, todo habría sido distinto“, sagte die spanische Gleichstellungsministerin Bibiana Aido im Interview mit der Samstagsausgabe von El Mundo. Ähnlich wie vor ihr schon die britische Labour-Politikerin Harriet Harman (vor ziemlich genau einem Jahr) und vermutlich als erste (nämlich im Mai 2009 auf Spiegel-Online), Mary Iskenderian, die Chefin der Women`s World Bank.
Hier geht es natürlich nicht darum zu prüfen, ob die Behauptung stimmt, dass Lehman Sisters weniger brachial pleite gegangen wären als Lehman Brothers, sondern hier geht es um das deutsche Wort für diese „Sisters“. In allen drei Zitaten, spanisch, englisch und deutsch, wird von Lehman Sisters gesprochen; auf Spanisch hätte man den Begriff auch problemlos übersetzen können: Die Brothers wären dann die Hermanos Lehman, und die Sisters eben die Hermanas. Auf Deutsch hingegen würden aus den Brothers die Gebrüder Lehman – und aus den Sisters? Geschwister Lehman geht ja wohl nicht, in den Geschwistern können sich jederzeit auch Jungs verstecken. Die Lehman-Schwestern bieten keinen Anhaltspunkt, dass diese Damen gemeinsam agieren, sondern sind rein aufzählend. Also fehlt unserer Sprache hier etwas: nämlich die Geschwester.