Den ganzen gestrigen Sonntag und heute werden die Finanzminister im schönen, von allen Finanznöten abgeschiedenen, ja mit irgendwelchen Finanzen gar nichts zu tun habenden Luxemburg darüber diskutieren, wie man die „freiwillige“ (Sarkozy) Beteiligung der „Privatwirtschaft“ (Merkel) „verbindlich“ (Schäuble) machen kann. Warum diskutieren die Damen und Herren nicht darüber, wie man Haie dazu bringen kann, freiwillig an Land zu leben oder nehmen sich einfach einen Tag frei?
Die Finanzkrise Europas ist dadurch entstanden, dass die Banken und Versicherungen mit dem europäischen Geld im großen Maßstab gezockt haben. Als die Blase platzte, haben die Regierungen Bürgschaften für die Banken und Versicherungen abgegeben, damit die nicht ebenso verschwinden wie Lehmann Bros. In den meisten Ländern sind Banken verstaatlicht worden oder wurden durch Staatsmilliarden künstlich am Leben gehalten. Und diese weiterhin als „Privatwirtschaft“ bezeichnete Zockerbude darf jetzt nicht belastet werden, um „Dominoeffekte“ (Juncker) zu vermeiden, was heißt, dass die Schuldigen nicht mit den Folgen ihres Tuns belastet werden dürfen, damit sie nicht am Ende die Konsequenzen ihres Tuns tragen müssen.
Da ist man bei „Win & More“ noch ehrlicher. Denn im Gegensatz zum europäischen Steuerzahler hat man dort immerhin noch die Option zu gewinnen, wenn man sein Geld dahin trägt. Wenn einem allerdings das „More“ passiert, ist man pleite, da setzen sich sicherlich nicht dreißig Finanzpolitiker mit sorgenvollen Mienen um einen Tisch.