vonDetlef Berentzen 13.08.2010

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Robert, so nenne ich ihn seit Jahren, hat ein rostiges Fahrrad. Einmal pro Woche schiebt er es in unseren Hof. Wühlt in den Mülltonnen. Findet immer mal wieder Pfandflaschen und verstaut sie in den mitgebrachten Plastiktüten. Duckt sich weg. Macht sich krumm. Ist eigentlich gar nicht da, nichts als ein blickloser Sammler. Und doch.

Heute morgen trägt er plötzlich eine Rasta-Mütze auf den langen Haaren. Schön bunt und irgendwie Jamaica: Get up, stand up! Ich flüstere vom Balkon hinunter, daß mir die Mütze gefällt. Er blickt kurz zu mir herauf. Hat blaue Augen und ein richtiges Gesicht. Als er alle Tonnen gecheckt hat, hängt Bob die Tüten an sein Fahrrad, zeigt mir seinen Fanellhemdrücken und hebt im Fortgehen kurz die Hand. Wie zum Gruß. Man kennt sich.

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