vonDetlef Berentzen 19.09.2010

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„Jedes Festival, jede Redaktion, jeder Verleih produziert einen Fundus von abgelehnten Filmen, die trotz höchster Qualität keinen Weg an die Öffentlichkeit finden, aber durchaus die Substanz und  Fähigkeiten hätten, innovative Impulse zu geben. Filme scheitern nur selten an der Qualität. Im Gegenteil, je höher der Anspruch an Form und Inhalt, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass ein Werk scheitert.“

Idee, Exposé, Drehbuch, irgendetwas Verwegenes, Besonderes, Außerordentliches ist es vielleicht, was da auf den Markt der bewegten Bilder soll und kein Abnehmer in Sicht, die Sender lehnen fröhlich ab , die Verleihe ebenfalls, die Festspiele sind nicht mutig genug, dabei ist das Material schon montiert, sichtbar, will leben, leuchten, doch alles nur ein verdammter Traum, nichts geht, nichts weiter. Du bist, ihr seid gescheitert, rien ne va plus. Und doch nicht.  Schließlich gibt es noch das „Festival des gescheiterten Films“.

„Scheitern ist die Peitsche, die uns treibt“ behaupten die MacherInnen des Festivals, nichts geht je verloren, ob kurz oder lang, Schund oder Preziose, sie zeigen nunmehr bereits in der fünften Staffel all das Abseitige, das weder main noch stream ist. Präsentieren gescheiterte Produkte, deren Scheitern weder end noch gültig ist. Bis zum 30. September kann man noch gescheiterte Filme anmelden. Ab Dezember gibt es sie dann auf einer grandiosen Tournee in ambitionierten Kinos zu sehen. Muster ohne Warenwert also. Unbedingt anschauen!

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