vonDetlef Berentzen 29.09.2010

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„Es war ein schmaler Grat: sich nicht wirklich mit der Staatsmacht anzulegen und sich auch nicht zu verbiegen!“ Er war keiner der Dissidenten, die sich ständig öffentlich machten. Und trotzdem hatte die Staatssicherheit der DDR Hans-Joachim Maaz andauernd im Visier. Vierzehn Spitzel (IM’s), auch Kollegen, waren im Laufe der Jahre auf den Psychotherapeuten und späteren Klinikchef der Diakonie angesetzt. Sie berichteten über seinen beruflichen Alltag, spionierten sein Privatleben aus und betrieben perfide „Zersetzungskampagen“ – seine Decknamen:  erst „Psychologe“, dann „Feind“.

Ein „Feind“, dem man, beim Versuch ihn anzupassen, schon mal verführerische Angebote machte. Doch Maaz verlor sich nicht. Blieb bei sich. Wenn er sich auch manchmal klein machen musste: „Ich habe um Identität und Würde gerungen!“ Tag für Tag. Und es war nicht leicht. Keiner hatte gesagt, es würde leicht werden. Aber es ist vorbei. Nie ganz.

Ich habe den Psychotherapeuten und vielfachen Buchautor ( „Gefühlsstau“, „Das gestürzte Volk“, „Die Liebesfalle“ u.a.) Hans-Joachim Maaz in Halle (Saale) besucht, habe mit ihm (den die Medien nach der Wende den „Sigmund Freud des Ostens“ nannten) in seiner Stasi-Akte geblättert, dabei für SWR2 intensive Gespräche über sein kontrolliertes Leben in der DDR geführt, aber auch Weggefährten befragt und die „operative Psychologie“ der Stasi erkundet. Just listen!

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