vonDetlef Berentzen 27.04.2011

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Das hier hat mit Nähe und Freundschaft zu tun.
Und da sind wir ganz gut drin!“ (Hartmut V.)

Dante, Inferno,…“Zwiebelfisch“. Es ist an der Zeit, mal wieder ein paar schwer gebrauchte Orte vorzustellen, Orte, die gut tun. Der „Zwiebelfisch“ ist so ein Ort. Und wird schon lange gebraucht. Genauso wie Hartmut. Nächstes Jahr betreibt er das „Aquarium“ am Berliner Savignyplatz seit 30 Jahren. Wilde Kunst an den Wänden, Plakate, Fotografien, alles Geschichten, die erzählt sein wollen und er erzählt sie. Am Thresen, draußen vor der Tür, sonstwo. Dazu Chillen mit Chilly und der Saxe neben dir gibt sich zu erkennen als einer aus Chemnitz, fanatischer Radiohörer, doch am Abend treibt’s ihn immer in den „Fisch“.

Dort trifft der werte Gast allerleirauhes Gesindel, jeder hat schon mal geschrieben, gemalt, sich an den Rand geschafft und viel zu lange auf sein Honorar gewartet, aber immer war da Hartmut, der Kaffeetrinker aus Osnabrück, und der spendete Trost und manchmal auch ein Bier. Wenn er nicht selber gerade klamm war oder die Dichter sich rar machten, doch irgendwann kamen sie wieder und alles gut und von vorn:

Im Zwiebelfisch geht er flippern. Moment, den kenn ich, ist das nicht Born…Ein halber Schatten, hinter dem trüben Glas, bedient er ruckend und stoßend den Apparat, ihm huschen Flecken übers Antlitz, während in Höhlen die Augen ausruhen… (Harald Hartung)

Du sitzt derweil hinter Glas, vor Dir jede Menge Tageszeitungen (auch die taz) und der Platz vom alten Savigny. Kein Hippieladen wie „Bale-Bale“ mehr da draußen, auch der linke Buchladen (sowas gab es!) längst verschwunden, aber „C.Adolph“ hält sich, das verrückte Institut für all die bedrohten Eisenwaren, die Du sonst nirgendwo findest. Und gut so. Dann wieder lesen, zuhören und Nähe und Freundschaft – „Zwiebelfisch“ eben. Mehr gibt es nicht. Entrate!

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