„Erlöster müssten mir seine Jünger aussehen, dass ich an ihren Erlöser glauben lerne.” (Friedrich Nietzsche)
Da gibt’s nicht zu lachen! Glauben ist eine ernste Sache. Und Religion auch. Von wegen! Noch vor Jahrhunderten war alles anders. Da durfte (gerade zu Ostern) im Gottesdienst gelacht werden und selbst die “Erlösten” am Bamberger Dom (s. Foto) gerieten ihrem Bildhauer zu fröhlichen Gesellen. Es gab dafür ja auch Anlaß genug: Hast Du erst einmal das Jüngste Gericht hinter Dir und kein Inferno in Sicht, dann ist Party angesagt. Oder zumindest dauerhaftes und befreites Lachen. So wie es noch bis zum Samstag tagsüber und zu jeder Viertelstunde vom Turm der Kreuzberger Emmauskirche schallt. Die Frauen von “Cabrikunst” (Frankfurt), zwei ausgewiesene Lachexpertinnen, haben mit ihrer Installation im Bezirk einiges in Bewegung gebracht:
Die Gemeinde debattierte über Lachen und Religion, kam begeistert zu gemeinsamen Lachaktionen zusammen und bewies, daß all die vergifteteten Brände “im Namen der Rose” weder Lachen noch Frohsinn verhindern können. Was einige christliche Herrschaften nicht daran hinderte, der Emmaus-Ölberg-Gemeinde eine Strafanzeige ins Haus zu schicken – Stop laughing!
Gegen derlei Bierernst will Carolyn Krüger von “Cabrikunst” nun einmal mehr die Philosophie von Monty Python setzen: Always look at the bright side of life! Und ruft zu einer Aktion der Spaßguerilla auf: “Wir wollen am Samstag den 7. Mai mit dem Kirchturm der Emmaus-Kirche das letzte Mal lachen. Was haltet ihr von der Idee eines Flashmobs kurz vor 18 Uhr vor der Kirche? Um 18 Uhr lacht der Turm das letzte Mal. Es hat eine Strafanzeige wegen der Aktion gegen die Kirche gegeben und wir wollen noch einmal unsere Präsenz zeigen. Könntet ihr per sms und E-Mail möglichst viele Leute aktivieren? Bitte gebt uns möglichst bald, heute noch eine Antwort, ob ihr das machen wollt.”
Wer also am Samstag zum Lachen nicht in den Keller, sondern zum Lausitzer Platz gehen will, der schicke die fröhliche Message an: carolyn.krueger@gmx.de. Keep smiling!