vonDetlef Berentzen 19.05.2011

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„Hegelgymnasium, ist das was besonderes? …..Ich denke eher nicht, meiner Meinung nach nicht. Ist halt eine berühmte Person, nach der man halt die Schule benannt hat, aber da gibt es ja viele!  …Wer auf diese Schule geht, der wird natürlich informiert über das, was GWF Hegel ausmacht? Oder? Ist das so?…..Da täuschen Sie sich leider…. Das heißt im Unterricht kommt er nicht vor?….Nein!…“

Georg Wilhelm Friedrich Hegel –  ein ( angeblich dope konsumierender) Maestro der abstrakten Vernunft, aber auch ein Bildungsbürger par excellence, der seine Kinder Karl und Immanuel Richtung Gelehrsamkeit dressierte. Und mit seinem unehelichen Sohn Ludwig nicht gut klar kam. Dabei waren Hegels Anfänge recht vielversprechend.

Nach einer engen Kindheit in Stuttgart begann Wilhelm endlich zu atmen, in Tübingen, im Stift, gemeinsam mit Schelling und Hölderlin von revolutionärenen Veränderungen zu träumen, die all die „Afterweisheiten“ der Moralkompendien auf den Misthaufen der Geschichte befördern würden. Doch wurde der Meister (wie wir alle) älter, vernünftig, wirklich und angepasst. (siehe Peter Weiss: „Hölderlin“). Was zu einer blendenden Karriere als Staatsphilospoh im preußischen Berlin führte.

„Wir standen einst des Abends am Fenster und ich schwärmte über die Sterne, dem Aufenthalt der Seligen. Der Meister aber brümmelte vor sich hin: „Die Sterne sind nur ein leuchtender Aussatz am Himmel.“ (Heine)

Heinrich Heine (Henri) war das kühle Denken des Meisters geläufig, hatte er an der Berliner Universität doch dessen Lehrveranstaltungen über „Religionsphilosophie“, die „Logik“  und die „Philosophie der Weltgeschichte“ besucht und ob Hegels komplexer Sprache anschließend ironisch bemerkt: „Ich sah manchmal, wie er sich ängstlich umschaute, aus Furcht, man verstände ihn“.
Die Biografie Hegels  ist angesichts des wahnhaften Treibens aktueller Bildungsbürger  eine hoch interessante, auch für die Schüler des Stuttgarter Hegel-Gymnasiums, mit denen ich für mein Hegel-Feature (SWR2, Freitag, 20. Mai, 8.30 Uhr) das Leben des Meisters, seiner Familie, aber auch die Zeitläufte rekonstruierte. Die Kids sind dabei neugierig geworden, begannen dem Meister nach zu denken. Inzwischen planen wir sogar ein Theaterstück für alle Jungehegelianer und solche, die es noch werden wollen.. Doch erst einmal gibt es morgen (und danach als podcast) Hegel für die Ohren. Just listen!

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