Dispolinie abgestürzt, Projektgelder gekappt – Banken und Kreative, das geht nicht zusammen. Oder zumindest höchst selten. Kein Maß, keine Regel – Freiberufler sind so, heißt es. Alles an ihnen scheint prekär, auf Paradiesvögel ist kein Verlaß. Sie sind nicht wichtig. Nur dafür, daß sie die hör-, sicht- und lesbare Kultur dieses Landes produzieren, den interessanten, bewegenden Teil zumindest. But who cares?
Dabei braucht der gemeine Kreative nicht viel. Nur genügend Atem und einen passenden Rahmenkredit. Doch wer hat schon Sicherheiten? Wer will deinen Film finanzieren, dein Hörspiel, deine Ausstellung, dein Festival, ….in einer Welt, die ihre Bürger und Institutionen nach “Systemrelevanz” sortiert? “Du bist nicht wichtig!”, das hörst du vom Finanzmarkt täglich. Alles Lüge! Wir sollten die Bank wechseln. Oder auch eine gründen. Was nicht ganz so leicht ist. Immerhin wollen wir schreiben, entwerfen, komponieren, spielen und nicht den Kassenclown geben.
Wie auch immer, es gibt “attac”. Keine Bank, aber immerhin. Die schwer Bewegten haben, “basierend auf der fachkundigen Arbeit unserer Partner Lobbycontrol, Südwind-Institut, Urgewald, Weed, eigenen Recherchen sowie der Unterstützung durch weitere renommierte ExpertInnen”, eine “Bankwechselkampagne” ins prekäre Leben gerufen. Samt aufklärender Broschüre: Welche Bank hat Dreck am Stecken, welche nicht ganz soviel und welchen Bankern kann man überhaupt und vielleicht noch trauen? Das sind schwierige Fragen und ich würde keine Antwort wagen. Außerdem ist von Freiberuflern und Kreativen bei attac (zumindest online) keine Rede. Aber hie und da einen klitzekleinen Hinweis, den gibt es. Das ist mehr als gar und nix. Just read it! Es könnte der Wahrheitsfindung dienen.