vonDetlef Berentzen 26.01.2010

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„Und nun fragen Sie sich natürlich, was sind das für Beweggründe, die einen jungen Mann, der das erforderliche Wahlalter gerade mal so erreicht hat, dazu bewegen, sich bei der Oberbürgermeisterwahl der Stadt Biberach zu stellen….“ Eigentlich frage ich mich das nicht. Es war immerhin bitter nötig, daß jemand im Fürstentum Oberschwaben gegen den bislang amtierenden Maitre Fettback antritt. Beinahe hätte man ihn locker durchgewunken. Ohne, daß die fürstlich-schwarze Presse ( mit Namen „Schwäbische Zeitung“) sich gerührt hätte. Ohne, daß die etablierten Parteien nur einen Gegenkandidaten aufgestellt hätten. Aber jetzt: Gleich zwei Kandidaten treten an,  durchaus parteilos. Mitte 20 der eine, Mitte 40 der andere, beide Beleg dafür, daß auch in Biberach Demokratie möglich ist. Manchmal.

Dabei sind die Herren Giesel und Stöckle ganz und gar unprofessionell, komplette Amateure, Szenebewohner, aber mächtig interessiert. Daran, daß sich etwas bewegt im schmucken Rathaus der Stadt, daß vielleicht irgendjemand aufwacht und es nicht länger zugeht, wie bei jenen „Brüdern und Schwestern“, die Peter Weiss unter einem Berg von Hirsebrei begraben sieht und denen die Politik immer nur sagt, es sei alles in bester Ordnung, ihr werdet  schon zu euerem Glücke geführt: „…so murmeln sie nur schlaftrunken Hurra, wälzen sich auf die andere Seite und schlummern weiter…“ Eben damit ist es vorbei an der Riss. Ohnehin ist nicht mehr genug Hirsebrei für alle im Säckl, also reibt sich inzwischen mancher die Augen und wundert sich, daß da irgendetwas atmet, wo vorher nur Schnarchen war. Zwar haben die beiden furchtlosen OB-Kandidaten am 7. Februar keine Chance,…aber sie nutzen sie. Mehr geht nicht.

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