vonDetlef Berentzen 08.12.2009

taz Blogs


Willkommen auf der Blogplattform der taz-Community!

Mehr über diesen Blog

„Lieber einen Anzug nach Maß, als eine Gesinnung von der Stange“ – wie recht er doch hat, nach wie vor, …der alte Kurt Tucholsky, nach dem sie im Brandenburgischen Rheinsberg ein ganzes Literaturmuseum benannt haben – mit Peter Böthig an der Spitze, der, immer frisch gelockt, dafür sorgt, daß Ausstellungen von Gestanzten und Genormten außen vor bleiben. Installiert stattdessen Opposition, ganz im Sinne „Theobald Tigers“, stellt aus, was querdenkt, sich der Norm verweigert,…präsentiert also auch (außerhalb vom Prenzlauerberg): die „Poesie des Untergrunds“. Damals war’s. In Ostberlin. 1979 bis 1989.

„Es gab Lesungen, Ausstellungen, Konzerte, Modenschauen oder Theateraufführungen in privaten Wohnungen, Ateliers, auf Dachböden oder in Hinterhöfen…“…allerhand Erstaunliches also, was die Herrschaften in den Politbüros nicht mehr ernstnahm, was sich bewegte, seinen Ausdruck fand, ins Offene ging, sich verband mit Namen wie Grünbein, Opitz, Erb, Schlegel,  Bonsack (Foto), was weiß ich. Eine kunterbunte Szene, die in den graumellierten letzten Akten des großen sozialistischen Dramas nicht vorgesehen war. Und doch. Es gab sie. Sie war eigen. Und sinnig. Was sie an Zeugnissen und Dokumenten hinterließ, kann man nun (bis Mitte Februar 2010) in Wrobels Museum besichtigen. Und wiederbeatmen. In Rheinsberg. Am See. Auch ohne Maßanzug.

more info

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/goodnewz_8_poesie_im_untergrund/

aktuell auf taz.de

kommentare