vonBlogwart 14.11.2009

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Die Rundschreiben der taz-Genossenschaft bereiten unserem Blognachbarn schräg gegenüber stets  helle Freude – und auch wenn man festhalten muß, dass Kai Diekmann nach wie vor für das ekeligste Drecksblatt der Republik verantwortlich ist: als Genosse verhält sich der Mann vorbildlich. Kaum erhält er den Hinweis, dass das 9.000 Mitglied der Genossenschaft (z.Zt. sind es 8921) gesucht wird – und eine taz-Reise in die Zivilgesellschaft gewinnen kann – setzt er das  in sein Blog, und schlägt gleich auch noch potentielle Neu-Genossen vor: 1.) Josef Ackermann 2.) Helmut Kohl und 3.) Götz Aly.

Gegen den alten Bankster Joe wäre nichts einzuwenden, selbst wenn er seinen kompletten Jahresbonus in Geno-Anteilen anlegt hätte er ja nur eine Stimme; was Kohl betrifft, würden die GenossInnen wohl vorher ein „Ehrenwort“ verlangen, dass die Kohle sauber ist und kein Blackout vorliegt. Mit Götz Aly allerdings  – „keiner kennt die Linken so gut wie er“ – wird das garantiert nichts, denn wir kennen den ehemaligen taz-Redakteur noch ein bißchen besser. Und wissen zum Beispiel, dass er in seinem jüngsten Werk „Unser Kampf“, das die „68er“ als Wiedergeburt der Nazis beschreibt  – als hätte es eine anti-autoritäre Bewegung in den 60ern nie gegeben – nur mal wieder sich selbst mit allen anderen verwechselt hat. Spaßguerilleros und Spontis, mit denen das taz-Kollektiv damals noch bestückt war, waren Dr. Aly ebenso zuwider wie alle, die nicht nach seiner selbstherrlichen Pfeife tanzen wollten. Als dann als Ausweg aus der großen Finanzkrise der taz 1991 die Genossenschaftsgründung vorgeschlagen wurde, schwang er sich  zum Agitator für das Gegenmodell auf: den Einstieg eines Investors, den Verkauf der taz an einen Großverlag. Hätten sich Kollegen wie Götz Aly, Georgia Tornow, Klaus Hartung, Max Thomas Mehr et. al. damals durchgesetzt, gäbe es die taz wohl heute  nicht mehr. Und schon gar nicht eine Genossenschaft mit demnächst 9.000 Mitgliedern. Aber, das sei KD für seinen Griff ins Genossen-Klo zugestanden, derlei historische Details kann man als Neu-Mitglied natürlich noch nicht so genau kennen…

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