Larry Rivers, Maler aus New York, fasst mit seinem Tryptychon „Die Geschichte des Matzen – Die Geschichte der Juden“ die jüdische Geschichte der Diaspora in eine einzige Riesencollage.
Es ist nicht das einzige beeindruckende Exponat der Ausstellung im Osnabrücker Felix-Nussbaum-Haus, aber es ist das Bild, das mich auf die Ausstellung „Die verborgene Spur“ einstimmt. Dabei ist es nicht die Tragik des Bildes, sondern die Detail-Verliebheit, die gefangen hält. Im linken Teil der Collage sieht man z. B. Michelangelos David, nur „historisch korrekter“ mit beschnittenem Schwanz.
Beeindruckend für die Ausstellung ist natürlich das 1998 eröffneten Libeskind-Gebäude, das die Osnabrücker für ihr Museum nutzen. Daniel Libeskind hat den Bau parallel mit dem Jüdischen Museum in Berlin geplant. Die Ähnlichkeit ist offensichtlich und gewollt. Und die Benennung nach Felix Nussbaum, dem 1904 in Osnabrück geborenen und 1944 in Ausschwitz ermordeter Maler, macht das Museum zu einem Mahnmal für die Zerstörung der deutschen Kultur durch den Nationalsozialismus.
Felix Nussbaums Selbstbildnis mit Judenstern, entstanden im Versteck in Antwerpen, kannte ich vorher. Verblüfft in der Ausstellung jüdischer Kunst aber haben mich Otto Pankoks Portrait von Else Lasker-Schüler (die kannten sich?) und Man Rays Bild „Rue Férou“. Der Hintergrund der Ray´schen Komposition erinnert an die Gassen im Prager Judenviertel, und auf dem Karren im Vordergrund ist etwas eingepackt, das man nicht erkennen kann.
Ach ja, Frau Prokop. Mit Otto Pankoks Kunst hatte sie mich schon in der Schule bekannt gemacht. Damals ging es um seine Sinti Bilder, die die Nazis als „entartete Kunst“ denunzierten.
www.die-verborgene-spur.de