von 05.02.2014

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Einblicken, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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Sehr geehrte Damen und Herren der taz Redaktion,

hiermit begründe ich, warum ich meine Eltern bitten werde, das taz Abonnement zu kündigen. Diese bedauerliche Entscheidung begründet sich auf folgenden Umständen:

In den letzten drei Monaten wurden in der taz zunehmend Standpunkte vertreten, die ich als 17-jährige mit meinen religiösen und ethischen Auffassungen nicht vereinbaren kann. Vor allem drei Themen haben mich genervt, abgestoßen sowie persönlich angegriffen:

Die Debatte um Homosexualität ist durchaus ein wichtiges und gesellschaftsprägendes Thema; das bedeutet allerdings nicht, dass man als Zeitung in etlichen Ausgaben überschwänglich seine Seiten damit füllen muss. Im Übrigen ist Homosexualität in meiner Generation der 16-20 jährigen, sowie sicherlich ebenso in der taz Zielgruppe, ohnehin nichts Besonderes mehr. Ständig etwas zu lesen, was bei mir als Leserin längst Akzeptanz und Toleranz gefunden hat, ist für mich ungefähr so neu und spannend, wie jeden Tag einen Artikel über Heterosexualität lesen zu müssen. Ein bis zwei prägnante Artikel zu bspw. Hitzelbergers Outing sowie der Homosexualität im Sport hätten durchaus gereicht, gefühlte 20 weitere Artikel wirkten auf Dauer schlicht langweilig und begannen zu nerven.

Sehr bedenklich und teilweise abstoßend sind die anhaltenden Artikel zur Prostitution. Zwar im richtigen Maße gehalten, doch mit der teilweise überdeutlichen Einstellung, dass Prostitution aus freien Stücken doch normal und alle Frauen, die dazu stehen und dies in aller Öffentlichkeit präsentieren, zu bewundern seien. Das mag für die betreffenden Autoren/ die betreffenden Autorinnen jetzt prüde und konservativ klingen: Nein, ich finde es absolut nicht normal, wenn eine Frau sich freiwillig prostituiert. Darüberhinaus ist das Argument, die meisten Frauen täten dies doch freiwillig, absolut unhaltbar. Sei es nur eine unter 1000 Frauen, die zur Prostitution gezwungen wird: Diese eine bleibt eine zu viel, ganz egal in welchem Verhältnis die betreffenden Zahlen zueinander stehen. Und für alle Frauen die den, meiner Meinung nach, nicht normalen Wunsch verspüren gegen Geld aus Lust und Laune mit fremden Männern zu schlafen, tut es mir herzlich leid. Der deutsche Arbeitsmarkt bietet deutlich sinnvollere Möglichkeiten sich in die Gesellschaft einzubringen. Der Artikel über die Porno-Darstellerin Sasha Grey setzt dem ganzen noch die Krone auf. Mit freundlichen Grüßen an die Verantwortlichen für diesen Artikel: KEINE Pornodarstellerin hat und wird je auf irgendeine Art und Weise „die/eine Frau befreien“. Dies so einer Frau zuzusprechen ist in jeder Hinsicht lächerlich.

Entnervend für mich als gläubige Christin ist der Unterton in vielen religionsbezogenen Texten. Ich lese seit zwei Jahren die taz regelmäßig und bin noch auf keinen positiven Text zur Kirche gestoßen. Der Ton ist immer kritisch: Ja, Papst Franziskus sei schon besser als Benedikt, aber Resultate hätte man auch noch nicht gesehen. Und ja, kirchliche Organisationen, die Frauen aus der Prostitution helfen seien im Prinzip ganz nett, aber tun sie dies doch nur, um möglichst viele Frauen zum Christentum zu konvertieren, usw.

Süffisant und mit einem arrogant anmutenden Unterton wird mir als Leserin deutlich gemacht, dass ich als Gläubige schlicht auf der Suche nach irgendeinem Halt im Leben bin und die Kirche mich als Frau zusammen mit allen Homosexuellen prinzipiell unterdrückt. Christen laufen mit verschlossenen Augen durch die Welt, nicht stark genug, um sich der realistischen Weltprobleme anzunehmen, während sie sich in ihrer mythischen Fantasiewelt verlieren.

Liebe taz, herzlichen Glückwunsch zu dieser John Lennon Einstellung, damit kann man durchaus einen Christen beleidigen. Ich kann keine Zitate aus Artikeln für meinen Eindruck nennen, mir fällt es bloß im Gesamteindruck immer wieder auf und ich habe nicht die Möglichkeit mich argumentativ dagegen zu wehren. Warum sollte ich auch weiterhin eine Zeitung lesen wollen, wo ich mich über das ärgern muss, was ich lese? Natürlich ist jede Zeitung, so unabhängig und unparteilich sie sich auch präsentieren mag, immer von individuellen Wertvorstellungen der Autoren geprägt. Allerdings sollte man diesen Bogen nicht überspannen und so bewirken eine Gruppe von Menschen mit einer gewissen Religionszugehörigkeit bzw. ethischen Auffassung zu verärgern und unter Umständen unterschwellig zu beleidigen. Mir würde es am besten gefallen, wenn die taz weniger für den Lennon verehrenden Atheisten schreibt, der sich bei der nächstbesten Anti-Atom-Demo an die Gleise kettet, sondern ein wenig mehr für den (so langweilig das auch klingen mag) Durchschnittsbürger.

Anbei noch ein fast schon niedlicher Fehler der taz nord Redaktion: Ich als Schülerin des Katharineums zu Lübeck fühle mich zwar durchaus geehrt in den Augen der taz auf eine „Lübecker Elite-Uni“ zu gehen, bin mir aber sicher, dass diesbezüglich ein paar Fotos durcheinander geraten sind. Nächstes Mal vielleicht noch einen kurzen prüfenden Blick über die Fotos werfen.

Besonders gemocht haben meine Eltern und ich die taz immer wegen ihrer ironisch-sarkastischen Seitenhiebe auf Politik und Wirtschaft, meist liebevoll auf der Titelseite illustriert. Auch Küppersbusch und die Wahrheit haben uns immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Darauf werden wir wohl leider zukünftig verzichten müssen.

Mit freundlichen Grüßen

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https://blogs.taz.de/hausblog/abokuendigung-wie-wir-christen-verprellen/

aktuell auf taz.de

kommentare

  • die junge christin kündigt, weil in der taz nicht respektvoll genug über den balken-sepp und den gepuderten tuntenhaufen in rom geschrieben wird?

    tja, kann ich nachvollziehen – das geht natürlich gar nicht

    • Tja, es gesellen sich noch ein paar dazu:

      „Oder gefällt es der taz mal wieder, die durchaus nachvollziehbare und respektvoll vorgetragene Kritik einer Ex-Leserin einer überaus reflektiert argumentierenden Öffentlichkeit (s. Kommentare von Anton Wagner, Vicky, Moritz Meisel,…) zum Fraß vorzuwerfen?“

  • Sehr geehrte Leser und Leserbriefeschreiber,

    hiermit kündige ich mein Abo von ihnen und werde weiterhin allen glauben, die sagen, dass undemokratische Methoden das wundervollste auf der Welt sind.

    Auf Nimmerwiedersehen und vielen dank,
    ein Leser.

  • Ja, habe mich religiös auch schon mehrmals unschön beleidigt gefühlt. Nichts gegen eine gute Satire oder eine stilsichere Zuspitzung, aber viele Artikel (und hier ist mir mehrmals Deniz Yücel aufgefallen!) sind einfach schlecht geschrieben und haben mit Journalismus wenig zu tun. Wenn man bei der Lektüre nicht zum Nachdenken angeregt wird, sondern sich nur über die Beschränktheit solcher polemisch vertretenen Anti-Meinungen wundern kann, ist ein Artikel wertlos. Als regelmäßiger nur-online-Leser habe ich mich nach so einem Artikel übrigens entschlossen, mindestens ein Jahr lang konsequent die Pay-Wahl weg zu klicken und das Jahr ist noch nicht rum…

  • Wikipedia anzuführen ist ja märchenhaft! Natürlich, die Bibel spart ja nie in ihrem Story-Sammelsurium an örtlichen und zeitlichen Verweisen, mit dem sich der Wahrheitsgehalt problemlos überprüfen lässt…

  • Der Abschnitt zur Kirche ist durchaus gut verfasst. Ich genieße zwar jeden der süffisanten und arroganten Artikel über das Christentum, aber ich kann durchaus nachvollziehen, warum einem das nicht so zusagt, wenn man selbst Christ ist und sie hat das gut dargelegt. Die Teile über Homosexualität und Prostitution … sagen wir mal, die hätten davon profitiert, wenn sie nicht unter „Standpunkte […], die ich als 17-jährige mit meinen religiösen und ethischen Auffassungen nicht vereinbaren kann“ subsummiert worden wären. Da dachte ich zeitweise schon, ich wäre auf der Wahrheit gelandet.

  • „Entnervend für mich als mündigen Menschen“

    Eine junge Leserin findet Inhalt, Umfang und Form eines Teils der Berichterstattung nicht in Ordnung.

    Sie möchte das nicht mehr lesen und sich nicht mehr in dieser Form auseinandersetzen. So weit so gut, als Standpunkz akzeptabel.

    Als Konsequenz wird sie Ihre Eltern bitten die Taz nicht mehr zu abonnieren (jetzt wird es seltsam).

    Eine Heranwachsende möchte bestimmen, welche Zeitung ihre Eltern abonnieren bzw. lesen?

    Es ist vollkommen OK, dass ihre persönlichen Standpunkte nicht mit denen der TAZ übereinstimmen, aber durch die Blume einen familiären Boykott veranlassen?

    Hätte ich meinen Eltern die BILD-Lektüre verbieten sollen? Den Fernseher wegwerfen, damit ich nicht mehr sehen muss, dass ein bekannter süddeutscher Fußballverein schon wieder gewonnen hat?

    Das hat ein „G’schmäckle“ und zwar ein komisches.

    • Ein „G’schmäckle“ haben vor allem ihre impliziten Unterstellungen und Ihre etwas polemisch wirkenden Ausführungen wie „Hätte ich meinen Eltern die BILD-Lektüre verbieten sollen? Den Fernseher wegwerfen, damit ich nicht mehr sehen muss, dass ein bekannter süddeutscher Fußballverein schon wieder gewonnen hat?“

      Woher wollen Sie bitteschön wissen, ob die Eltern die taz in erster Linie für sich selbst abonniert haben?
      Vielleicht hat die junge Frau auch einfach nur ein Geschenk-Abo bezogen und ihre Eltern haben „nur“ auch mitgelesen.

      Richtig ist: wir wissen es nicht, wie dieses Abo zustande gekommen ist. Wie wissen auch nicht, welche Vereinbarungen in dieser Familie getroffen wurden.
      Weder Sie noch ich. Daher scheint es mir klüger, auf Spekulationen, die weit über das, was ausdrücklich in dem Ex-Leserinnenbrief steht, hinausgehen, zu verzichten.

      Anschuldigungen, die erhoben werden, ohne die zugrundeliegenden Fakten wirklich zu kennen, haben aus meiner Sicht generell ein „G’schmäckle“. Und zwar ein mehr als komisches.

  • in Bayern haben bei der letzten Bundestagwahl 40 % der Jungwähler die CSU gewählt. Auf die Frage ‚wieso‘ antworteten viele ’naja, meine Eltern wählen die auch‘. Sowas und Leserbriefe wie oben machen mir echt Angst.
    Achja, sind wir schon wieder soweit, dass Menschen Platten von John Lennon (oder den Beatles) verbrennen?!

  • Hochachtung vor der jungen Frau, die mit 17 schon in der Lage ist, so einen Text zu verfassen.

    Aber ich frage mich ernsthaft, ob die Verantwortlichen der taz noch alle Tassen im Schrank haben?!?
    Gerade angesichts des sehr jungen Alters der Verfasserin scheint es mir fahrlässig, wenn nicht gar verantwortungslos, ihren Text der Allgemeinheit “zur Verfügung zu stellen”.
    Der Oberflitzpiepe, die den Text hier ins Netz geklatscht hat, dürfe vermutlich auch bekannt sein, wie abwertend, respektlos und verletzend viele Kommentatoren im Schutze der Anonymität auf solche Texte reagieren, bzw. einbashen.
    Was auch hier leider schon ansatzweise erkennbar ist (z.B. “Moritz Meisel” und “Vicky”).
    Großes Kino, wirklich. taz-Niveau at its best.
    Und das vermutlich alles schön unter dem kuscheligen Deckmäntelchen “Lasst uns mal darüber reden”, „öffentlich Debatte“, bla bla blubb, nicht wahr?
    IHR, meine lieben tazler, nehmt sicher keinen Schaden, wenn ihr ernsthaft über diesen Brief redet.
    Doch ob der Text einer derart jungen Frau wirklich öffentlich “diskutiert” werden muss, bezweifele ich sehr.

    • Man muss den Text nicht öffentlich diskutieren, aber ich finde, dass man das darf. Die Veröffentlichung war auch von der Leserbriefschreiberin erlaubt (im Kontaktformular fragen wir danach: https://www.taz.de/!112355/).

      Wir bieten hier zwar eine Debattiermöglichkeit an, aber das heißt nicht, dass wir auch jeden Kommentar veröffentlichen. Wenn ein Kommentator persönlich beleidigend gegenüber der Leserbriefschreiberin werden würde und sie z.B. eine „Oberflitzpiepe“ nennen würde, würde ich das hier nicht stehen lassen.

      • „…aber das heißt nicht, dass wir auch jeden Kommentar veröffentlichen.“

        Ach nein? Mir scheint eher, dass unerwünschte Kommentare gelöscht werden. Ein Woche später. Wie das im Highspeed-Internetzeitalter mit „nicht veröffentlicht“ gleichgesetzt werden kann, verstehe ich nicht.

        „Beleidigungen“ gegenüber taz-Personal anzuwenden, kann ich dagegen sehr gut verstehen.
        In der taz gehört es doch offenkundig zum guten Ton, mit schöner Regelmäßigkeit besonders grobe Beleidigungen gegen andere schriftlich zu formulieren und zu publizieren – wobei deutliche schärfere Worte als „Oberflitzpiepe“ genutzt werden und was auch immer mal wieder ein Thema für den Presserat ist.

        Daher ist es wenig verwunderlich, wenn Kommentatoren auf taz-Seiten ebenfalls auf dieses Stilmittel zurückgreifen. Schließlich will jeder verstanden werden. Es zeugt von Empathie, sich den sprachlichen Gepflogenheiten der Adressaten anzupassen.

  • Btw.:

    John Lennon hat mehr für den Frieden getan als sämtliche Christliche Kirchen.
    Ich lese seine Texte lieber als die Bibel.

    Ein Ex-Mitglied der katholischen Kirche.

    • Lennon war vor seiner Beatles-Zeit ein Dieb gewesen, später konsumierte er Hasch, Heroin und LSD. Er sagte, dass er seine Seele an den Teufel verkauft habe und machte sich in geschmackloser Weise über die christliche Religion lustig, indem er ein Kondom an ein Christusbild hängte und vom Balkon eines Hamburger Hotels auf die Köpfe dreier Nonnen urinierte. Er war auch gewalttätig, und er unterstützte die radikale trotzkistische Organisation Workers Revolutionary Party sowie die nordirische Terrororganisation IRA.

  • o.m.g. – wie kann man mit 17 schon so eloquent sein ??
    die frage, ob das eigentlich veröffentlicht + damit der mehr oder weniger geneigten allgemeinleserschaft zum frass vorgeworfen werden sollte, halte ich auch für debatierwürdig….
    gruss vom minderwertigkeitsgefühlen geplagten leser, dem religions-bashing übrigens nie polemisch genug sein kann

  • Oder gefällt es der taz mal wieder, die durchaus nachvollziehbare und respektvoll vorgetragene Kritik einer Ex-Leserin einer überaus reflektiert argumentierenden Öffentlichkeit (s. Kommentare von Anton Wagner, Vicky, Moritz Meisel,…) zum Fraß vorzuwerfen?

  • Interessant.
    Ist die junge Frau mit der Veröffentlichung ihres Schreibens einverstanden?
    Sie wendet sich – soweit hier erkennbar – an die „sehr geehrten Damen und Herren der taz Redaktion und nicht zusätzlich an die Leserschaft der taz…

  • Es gibt doch so viele andere Zeitungen, die zum Weltbild der entnervten Leserin besser passen als die TAZ. Die FAZ ist z.B. eine gute Zeitung für das christlich-konservativ gesinnte Publikum, dann gibt es da noch den Bayer-Kurier für die Hartgesottenen. Es ist doch gut, daß die TAZ thematisch ein ganz anderes Gebiet abdeckt…

  • „Im Übrigen ist Homosexualität in meiner Generation der 16-20 jährigen, sowie sicherlich ebenso in der taz Zielgruppe, ohnehin nichts Besonderes mehr. Ständig etwas zu lesen, was bei mir als Leserin längst Akzeptanz und Toleranz gefunden hat…“

    Beides würde ich anzweifeln, nach meiner Erfahrung und angesichts der Zeilen die folgen. Auch der Teil zur Prostitution ist offensichtlich eine Meinung, die andere Meinungen nicht akzeptieren will.

    Ich kann nur hoffen, daß die Kritik zwar einerseits ernst genommen wird, aber nicht andererseits zu einer weniger kritisch orientierten TAZ führt, auch und speziell was Glaubensfragen angeht. Kirchenverherrlichende Blätter, die einem andersherum suggerieren als „Ungläubiger“ fehle einem doch der Sinn im Leben(o.ä.) gibts in D wahrlich genug.

  • Auch ich (60+) ärgere mich oft über die herablassenden bis hämischen Artikel zu Glaubensfragen.
    Aber mir helfen diese Artikel auch, meinen eigenen Standpunkt zu überdenken und mich kritischer mit dem Thema auseinanderzusetzen. Sie vermitteln mir auch ein Bild über die Außenwirkung innerkirchlicher Debatten.
    Da mir die TAZ aber eine Vielfalt an anderen Themen zu Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfhungsbewahrung bietet – die ich in meiner regionalen Tageszeitung so nicht finde – hat die Abwägung der Argumente bei mir immer noch zu einem Festhalten am Abo – und der TAZ-Genossenschaft – geführt. Wir brauchen die TAZ mit ihrem kritischen Blick und Mut Dinge auch mal überspitzt zu formulieren – auch und gerade als gläubige Menschen und wenns manchesmal wehtut – eingelullt werden wir von den christlich/bürgerlichen Blättern zu genüge.

  • Da hat sich doch mal jemand richtig mit seiner Zeitung auseinandergesetzt und vielfältige Argumente vorgebracht.
    Ich kann der Chefredaktion nur raten, der jungen Frau für zB 3 Monate eine kleine Kolumne anzubieten. Vielfalt hat selten geschadet.

  • „dass ich als Gläubige schlicht auf der Suche nach irgendeinem Halt im Leben bin und die Kirche mich als Frau zusammen mit allen Homosexuellen prinzipiell unterdrückt. Christen laufen mit verschlossenen Augen durch die Welt, nicht stark genug, um sich der realistischen Weltprobleme anzunehmen, während sie sich in ihrer mythischen Fantasiewelt verlieren“

    Und was stimmt jetzt daran nicht? Genau das ist doch Kirche und Glaube. Egal ob Bibel oder Harry Potter – beides Märchenbücher.

    • Oh wie ich sie liebe, diese vor Klugheit, Eloquenz und Toleranz nur so triefenden Beiträge…

      Zur Definition des Begriffs ‚Märchen‘:

      „Im Unterschied zur Sage und Legende sind Märchen frei erfunden und ihre Handlung ist weder zeitlich noch örtlich festgelegt.“ (vergl. Wikipedia)

      Hoffentlich ist „Moritz Meisel“ kein Klarname oder das Alter des Kommentatoren ist < 12 Jahre. Sonst könnte dieser Beitrag ausgesprochen peinlich werden.

  • Dieses Statement ist einfach Klasse und ich gestehe: Ich hätte nichts anderes von der taz erwartet, als das es veröffentlicht wird. Noch mehr würde ich mir wünschen, dass es in der nächsten taz. am Wochende drin ist.

    Ich selbst bin das Gegenteil von alle dem, was diese Schreiberin ist: Ich bin alt, ich bin männlich, ich bin formal katholisch, aber kopf- und seelenmässig überhaupt nicht gläubig (bewundere aber zugegeben gläubig-kritische Menschen). Aber ich kann nur jede Zeile unterstreichen.

    Nur in einem Punkt kann ich der jungen Dame nicht folgen: Das Abo aufzukündigen ist NICHT die richtige Reaktion. Solche Briefe zu schreiben, sehr wohl! Danke für dieses Statement aus Lübeck!

    • „Das Abo aufzukündigen ist NICHT die richtige Reaktion.“

      Für Sie selbst mag diese Aussage Sinn machen.
      Aus Sicht der jungen Dame war es offenbar die richtige Entscheidung.
      Was ist so schwer für Sie, diese Tatsache einfach so hinzunehmen ohne gleich in arrogant anmutender Marnier festzustellen, da hätte sich jemand falsch entschieden?

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