(h.h.) Als hilfsblogger, der hier in dieser Woche seine Beobachtungen und Bemerkungen über den taz-Betrieb reinstellen soll, fand ich besonders die Frust-Bemerkung eines U31ers von gestern abend interessant, er meinte, wir haben uns so oft über die taz geärgert und wollten es besser machen, und jetzt ist sie noch schlechter.“
Ich will ihm da nicht zustimmen, aber der Ehrgeiz ist natürlich unterschiedlich und dementsprechend die Frustrationstoleranz. Umgekehrt geht es mir mit der U31-Kritik unseres Afrika-Redakteurs: Ich las sie eher als einen ironisch-klugen denn verletzend-ernsthaften Kommentar.
Die bisher beste Debatte fand gerade eben leider im Intranet statt, nur sehr begrenzt öffentlich also: da, wo Lalon den Kommentar von Dominic zur U31 hinhaben will – wozu er eigentlich aber alle Recht haben müßte.
Apropos:
Wir hatten in der taz mal ein ähnliches Experiment: die Literatur-taz, bei der eine Phalanx prominenter U71er hier einritt und fast alle taz-Redakteure eine Woche lang zur Buchmesse ersetzte. Geführt wurden sie von der taz-Autorin Gabriele Goettle – und zwar ziemlich rüde, sie ließ sich jedenfalls von den mehrheitlich aus Männern bestehenden Literaten, die überhaupt kein Format ausfüllen mußten, nicht einschüchtern. Das U31-Experiment ist dem gegenüber auf halbem Wege bisher stehen geblieben, statt darüberhinaus zu gehen. Damals hat es kein tazler gewagt, öffentlich oder halböffentlich die Literatur-taz bzw. Gabriele Goettle zu kritisieren, höchstens im Gespräch. Und nur ein Schriftsteller aus der ganzen Truppe hat das tägliche Machwerk kritisiert, dergestalt, dass er wütend die Redaktion verlassen hat und nach Hause an die Donau gefahren ist – ihm war das alles „zu links“, was da fabriziert wurde.
Umgekehrt wie Lalon es handhaben möchte, stelle ich hier jetzt den Intranet-Wortwechsel rein:
Er begann damit, dass eine Redakteurin sozusagen hausintern anfragte, ob jemand von den "PraktikantInnen" Zeit habe, einen Recherchegang in die Zentralbibliothek der Humboldt-Universität Unter den Blinden zu machen, zur Belohnung gäbe es anschließend Kaffee und Kuchen... 2.To whom it may concern: radioeins sendet heute zwischen 17 und 18 Uhr (es hieß: "ca. 17.20 Uhr") den Beitrag über den Machtwechsel in der taz. Weiß jemand von anderen Sendeterminen? Fritz und Deutschlandradio? 3.So viel zum Thema "Unten ist oben" ... Gruß aus Hamburg von David 4.Ich hab Thomas Eyerich geschickt. W 5.Und dran gedacht, dass es sich nicht um die Stabi handelt, wie es in der Überschrift heißt? M. 6.Hi David. Da hast Du ja mal superrechti. Da will jemand einen Prakti zur Stabi schicken. Echt bossi. Bussi. Tschüssi. kpk (50 plus links. Und das ist gut so!) 7.... im Sinne der Hierarchieumkehrungen geht Gereon höchstselbst und darf sich nachher auf Kaffee und Kuchen freuen. Danke für eure zahlreichen Beiträge zur Sache, bussibussi, besonders an kpk 8.Liebe Leute, heute in der Blattkritik haben einige von euch ihre Meinung zur Zeitung gesagt, einige grundsätzliche Gedanken kamen im Gang dazu. Schreibt bitte alles auf, was euch in dieser Woche auffällt: Dinge, die ihr gut findet. Schwierigkeiten, bei denen man merkt, wo es grundsätzlich hakt. Aus den Schnipseln basteln wir dann später ein Konzept, wie es mit unseren Impulsen für die taz weitergehen kann und wo sich Probleme aufgetan haben. Dank euch und liebe Grüße, Luise 9. Zum Schluß kam noch eine Mail, in der mitgeteilt wurde, dass zwei Radiosender einige U31er über das "taz-Projekt" inter- viewt hatten - dazu wurde noch auf die Ausstrahlungstermine hingewiesen.
Oh Grundgütiger.
Welch peinliche Konversation da preisgegeben wird… kann man jetzt demnächst mit taz-internen Nacktphotos o.ä. rechnen?
Bitte nicht.
Und Euren Intranet-Wortwechsel braucht wahrscheinlich echt keine Sau.